Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 30.07.12
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Pionierin
an der Achalmschule
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Eningen.
Zwei neue Gesichter gibt es in der Eninger Jugendarbeit.
Mit Christoph Rieleder und Susanne Hönig stellt
die Gemeinde einen Jugendreferenten und erstmals auch
eine Schulsozialarbeiterin an.
VON
ANNE LEIPOLD
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Eitel
Sonnenschein finden der neue Jugendreferent Christoph
Rieleder (27) und die erste Schulsozialarbeiterin Susanne
Hönig (46) in der Achalmgemeinde vor.
Foto:
Anne Leipold
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Zwar
hat sie noch keinen eigenen Schreibtisch, dafür
konnte Susanne Hönig in ihrem ersten Monat an der
Achalmschule bereits engen Kontakt zu Schülern und
Lehrern knüpfen. Die 46-jährige Diplom-Sozialpädagogin
leistet als Schulsozialarbeiterin Pionierarbeit in der
Achalmgemeinde und nimmt sich als Erste des Bereichs
soziales Lernen an.
Mit
großer Offenheit auf Seiten der Lehrer und Schüler
wurde sie freundlich aufgenommen, erste konkrete Projekte
sind bereits in Planung und werden nach den Sommerferien
realisiert.
"Auch
von der Grundschule her besteht großes Interesse",
weiß Hans-Anton Maier, Geschäftsführer
des neuen Anstellungsträgers pro juventa. Dieser
bringt viel Erfahrung im Bereich Schulsozialarbeit
mit.
Seit
zehn Jahren ist pro Juventa bereits in Pfullingen und
Lichtenstein tätig. Von Vorteil sind darüber
hinaus die engen Beziehungen zum Jugendamt, erläutert
Maier.
Bislang
war Hönig in Rangendingen in einer Jugendhilfeeinrichtung
tätig. An der Achalmschule wird es ihre Aufgabe
sein, den Schülern in der Einzelfallhilfe beratend
bei deren Nöte und Sorgen beizustehen. Eine Aufgabe,
die Lehrer kaum übernehmen können, da sie
hier bisweilen an die Grenzen ihrer Profession stoßen,
denn inzwischen kommen hauptsächlich innerfamiliäre
Probleme auf den Tisch, weiß Hönig aus Erfahrung.
Gleiches
Beratungsangebot gilt daher ebenso für Lehrer
und Eltern. "Beratung ist eine große Säule",
sagt Hönig. Daneben wird es Klassenprojekte geben,
um ein gutes Arbeitsklima innerhalb der Klasse zu schaffen.
Verhaltensweisen neu einüben, Wünsche und
Gefühle kommunizieren und wahrnehmen, wann bei
einem selbst die Wut einsetzt und wie man dabei reagiert,
stehen unter anderem ein- bis zweimal in der Woche
während anderthalb Monaten auf dem Stundenplan.
Denn wird ein Schüler beispielsweise gemobbt,
reicht Einzelfallhilfe nicht aus - das Gesamtgefüge
in der Klasse muss sich ändern, eine gemeinsame
Haltung entwickelt werden.
Die
anderthalb Stellen der Jugendarbeit in Eningen teilt
sich Hönig nach den Sommerferien mit Christoph
Rieleder. Ein Praktikum über pro juventa beim
Wiesprojekt ließ den 27-Jährigen erkennen,
dass er gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeitet.
Wenn
er im September sein Studium an der Dualen Hochschule
beendet hat, wird er sich also der Arbeit im Eninger
Jugendbüro und -treff widmen. Einige Jugendliche
hat er bei der gut geordneten Übergabe kennengelernt
und festgestellt, dass die Jugendlichen relativ gut
organisiert sind und viel Eigeninitiative zeigen. Starten
wird er mit einem Basketballturnier. Fußball
und Volleyball sollen als sportliche Aktivitäten
ebenfalls auf die Liste.
An
vier Tagen die Woche wird es Bürosprechzeiten
geben, Einzelfallhilfe wird geleistet, das Bewerbungstraining
fortgeführt und voraussichtlich donnerstags der
Jugendtreff abends seine Türen öffnen.
Die
Mädchenarbeit wird weiterhin über eine Honorarkraft
laufen, ebenso wird sich Hönig an dieser Stelle
miteinbringen und eine eigene Mädchengruppe für
die jüngeren ins Leben rufen. Gemeinsame Projekte
mit Rieleder sollen zudem initiiert werden.
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 20.07.12
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Kinder-
und Jugendaktionstag in Lichtenstein
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LICHTENSTEIN.
Vom schwierigen Start merkt man dem 24-Jährigen nichts
mehr an. Fragt man Flurim Zhabli, woher er kommt, sagt
er schnell und selbstbewusst - »aus dem Schwabenland«.
Genauer noch »aus Unterhausen.« Wenn am Samstag,
21. Juli, um 14 Uhr der Kinder- und Jugendaktionstag rund
um die Lichtensteinhallle beginnt, ist der aus dem Kosovo
stammende junge Mann selbstverständlich wieder dabei.
Sein Tanzworkshop gehört schon seit Jahren zum Gerüst
der Veranstaltung, so wie das Tanzen zu Flurim Zhabeli
gehört.
VON
UWE SAUTTER
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Hier
haben beide gut lachen. Flurim Zhabeli und Lichtensteins
Jugendarbeiterin Maria
Pizzitola kennen und schätzen sich seit Jahren. Für
Zhabeli war der Jugendtreff ein wichtiger Raum, um in Lichtenstein
richtig Fuß zu fassen.
FOTO:
Uwe Sautter
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1991
kam er als Baby mit seiner neunköpfigen Familie nach Lichtenstein,
seine Eltern konnten kein Deutsch, in der Panoramastraße
in Unterhausen haben sie gewohnt. Und das war vielleicht
sein Glück. Denn gegenüber war in der Lichtensteinhalle
immer was geboten. »Sehr früh habe ich mit Handballspielen
angefangen.«
Engagiert dabei
Bis vor zwei Jahren hat er im Rückraum gespielt, erzählt
er im Jugendtreff der Gemeinde. Und letzterer war vielleicht
der zweite Glücksfall in seinem Leben. Im Raum unter
der Brögerschule konnte er sich ausleben, nach der
Schule »runterkommen«. Doch Zhabeli wollte
immer mehr. »Er wollte immer was haben«, mal
einen Spiegel mal die Musikanlage, aber vor allem Platz
zum Tanzen, um sich zu verbessern«, erinnert sich
Jugendarbeiterin Maria Pizzitola.
In
der dritten Klasse hat er seine Leidenschaft entdeckt
und die wollte
er teilen. »Ich wollte immer das,
was ich kann, weitergeben«. Und das ist viel. Mit
16 bereitet er sich auf die Süddeutschen Meisterschaften
im Hip-Hop vor, fährt zweimal in der Woche nach Pforzheim.
Jugendarbeiterin Maria Pizzitola treibt ihn an. »Sie
ist die richtige Person an der richtigen Stelle, herzlich
und mit Leidenschaft dabei«, sagt Zhabeli über
sie. Auch wenn die beiden nicht immer einer Meinung waren.
Bis zu 20 Kinder kommen damals zu seinem Tanz-Workshop
in den Jugendtreff.
»Ohne Jugendtreff wäre ich nicht da, wo ich
heute stehe«, sagt der 24-Jährige und denkt
dabei auch an die lange unsichere Situation zurück,
in der seine Familie von Abschiebung bedroht war. Doch
der Jugendtreff war für ihn eine Tür, die immer
offen stand und Wege öffnete. Etwa zum Mentorenprojekt
an der Uhlandschule.
Friedlinde
Bertsch lernt den jungen Mann bei einem Auftritt seines
kleinen
Bruders kennen und setzt sich für ihn
ein. Letztlich auf ihre Vermittlung bekommt er zuerst einen
Arbeitsplatz und dann eine Ausbildungsstelle zum Kfz-Mechatroniker.
Heute ist er Geselle und macht seinen Beruf gern.
Zhabeli
tanzt weiter und gibt Unterricht an Tanzschulen. Zuerst
ohne
Ausbildung, inzwischen hat er verschiedene
Scheine gemacht. Mit seiner Freundin Ann-Kathrin Hummel
bietet er auch Workshops etwa für Zumba an. Das tut
er auch am Samstag beim Jugendaktionstag wieder. »Mir
hat es immer gut getan auf der Bühne zu stehen«,
sagt er. Und es ist ihm wichtig, den Jugendlichen zu zeigen,
dass sie selbst was auf die Beine stellen können.
Inzwischen ist Zhabeli selbst ein Glücksfall geworden,
nämlich für den Kinder- und Jugendaktionstag.
(GEA)
Kinder- und Jugendaktionstag
Der
Kinder-und Jugendaktionstag rund um die Lichtensteinhalle
beginnt
am Samstag um 14 Uhr mit einem Auftritt des Kinderchors
des Sängerbundes. Bürgermeister Peter Nußbaum
begrüßt die Gäste. Anschließend gibt
es verschiedene Tanzvorführungen, unter anderem von
Flurim Zhabeli. Zwischen 14.30 und 16 Uhr gibt es verschiedene
Workshops, mit der Tanzgarde, mit Flurim oder ein Schachworkshop
mit Bürgermeister Nußbaum. Um 16 Uhr macht die
Feuerwehr Löschübungen, um 17.15 Uhr startet
das Entenrennen auf der Echaz. Das Musical »Der barmherzige
Samariter« beginnt um 18 Uhr in der Lichtensteinhalle.
Kinderschminken, Streetsoccer, Sumoringen, Slackline, Tischfußball,
Bogenschießen, Kletterparcours, Acrylmalerei, Basketball,
Torwandschießen oder Ponyreiten - Vereine und Institutionen
sorgen bis dahin für ein abwechslungsreiches Programm.
(us) |
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 10.07.2012
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Drei
Stadtteile feiernd vernetzen
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Reutlingen.
Mit Musik, Flohmarkt, Spiel und Spaß lud das Ententeichfest
zum Feiern und Genießen ein. Die Veranstaltung, die
die Bürger von drei Stadtteilen in Kontakt bringen
soll, fand bereits zum 17. Mal statt.
VON
KARIN LOBER
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Beschauliche
Atmosphäre:
Rund um den Ententeich kann prima flaniert und gefeiert
werden.
Foto: Karin Lober
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Glück gehabt,
der heftige Gewitterschauer verzog sich kurz vor dem Start
des 17. Ententeichfestes. Kaum war der Regen vorbei, kam
die Sonne hervor und blieb den Veranstaltern dann auch
bis zum Ende des Festes treu. Die Teilnehmer des Flohmarktes
konnten also ebenso getrost ihre Waren auspacken wie die
Gruppen, die sich an diversen Ständen präsentierten
oder die Besucher mit Speisen und Getränken bewirteten.
Kaffee und Kuchen
waren ebenso gefragt wie Pommes, Würste
vom Grill und verschiedene Getränke, meldeten Maria
Dorenkamp. Die ehemalige Konrektorin der Hermann-Hesse-Realschule
saß mit Reinhold Kempt an der Kasse, an der die Essens-
und Getränkemarken verkauft wurden. "Das Wetter
ist gut, der Durst entsprechend groß", bilanzierten
die beiden, die wie alle anderen Helfer ehrenamtlich im
Einsatz waren.
Auf der Bühne traten neben verschieden Jugendbands
auch die Seniorenkapelle Betzingen auf. Gegen Abend sorgte
dann die Gruppe "Bändscheibe" für Unterhaltung. "Unser
Anliegen ist es Jung und Alt zusammenzubringen", sagte
Hans-Anton Maier von der Stadtteilrunde, die das Fest bereits
zum 17. Mal organisiert. Außerdem wolle man so die
Bürger aus den drei benachbarten Stadtteilen "Voller
Brunnen", "Storlach" und "Römerschanze" besser
miteinander bekannt machen. Das Fest bietet darüber
hinaus den hier ansässigen Gruppen, Vereinen, Kirchen,
Kindergärten und anderen sozialen Einrichtungen die
Möglichkeit, der Öffentlichkeit ihre vielfältigen
Angebote und ihre Arbeit vorzustellen.
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Artikel
in Reutlinger General-Anzeiger vom 09.07.2012
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Fröhlicher
Dauerbrenner am Ententeich
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REUTLINGEN.
Zusammenkommen, zusammen sitzen, zusammen feiern und
sich zusammen freuen
- so könnte das Motto für das Stadtteilfest am
Ententeich vom Samstag lauten. Dabei ist der Platz für
die 17. Ausgabe dieser Feier nach den Worten von Hans-Anton
Maier (wie immer) äußerst gut gewählt:
Idyllischer könnte er kaum sein, dieser Standort,
dort am Ententeich, mit dem regelrecht ländlichen
Ambiente, mit Bäumen und Wiese und trotzdem mittendrin.
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Feiern
verbindet Alt und Jung, hieß das
Motto des 17. Ententeichfestes - und es wurde auch ganz
praktisch auf der Bühne umgesetzt, mit Hip-Hop-Aufführung
von Jugendlichen oder auch der Betzinger Seniorenkapelle.
FOTO:
NOL |
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Dank an Maiken
Kalkhof
Dass dieses Fest mittlerweile ein Dauerbrenner ist, dürfte
augenscheinlich sein. Dass aber eine Frau schon immer dahinter
stand und stets »eine der ersten wie auch der letzten
war, die nach der Feier dann auch noch Kaugummis und Kippen
auflas« - das sollte nach den Worten von Maier als
einem der anderen Mit-Haupt-Organisatoren auch mal gewürdigt
werden. Vor allem angesichts des Ausscheidens von Maiken
Kalkhof aus der Stadtteilrunde.
Vor
ein paar Jahren war sie noch Rektorin an der Römerschanzschule,
hatte es sich nach ihrer Pensionierung aber nicht nehmen
lassen, dort weiterhin äußerst aktiv zu sein.
Und somit auch dieses Stadtteilfest zu organisieren, es
umzusetzen und eben auch Kaugummis aufzusammelnDer Verlust
ist herb, mit Sicherheit wird es aber auch nach Kalkhofs
Ausscheiden im kommenden Jahr ein Ententeich-Fest geben. »Schließlich
haben wir das gute Wetter anscheinend gepachtet«,
sagte Hans-Anton Maier, der neben seiner Tätigkeit
als Mit- und Haupt-Organisator der Feierlichkeit Geschäftsführer
von Pro Juventa ist. All die vergangenen Jahre musste das
Fest lediglich ein einziges Mal ausfallen, weil das Wetter überhaupt
nicht mitgespielt hatte. Auch am Samstag sah es um 14 Uhr
zunächst alles andere als gut aus. »Aber das
Gewitter ist dann nach Pfullingen abgezogen«, hatte
sich Maier im Nachhinein gefreut.
Beteiligt
waren beim diesjährigen Ententeichfest
erneut alle sozialen, kirchlichen und schulischen Gruppierungen,
Einrichtungen und Institutionen, die in den drei Stadtteilen
zu finden sind. »Eine Besonderheit ist, dass sich
die Lehrer der Hermann-Hesse-Realschule und der Gerhart-Hauptmann-Schule
hier aktiv einbringen«, sagte der Pro Juve-Chef,
der selbst mit dem Wies-Projekt im Stadtteil vertreten
ist. »Wo sonst gibt es das, dass Lehrer sich aktiv
an den Zapfhahn stellen und auch noch die Kasse machen«,
fragte Maier - aber wohl nur rein rhetorisch.
Von Hip-Hop bis Seniorenkapelle
Glück mit dem Wetter, Glück mit den zahlreichen
Aufführungen auf der Bühne, die von Hip-Hop bis
zur Betzinger Seniorenkapelle reichte. Und Glück auch
mit den Besucherscharen. Da waren sowohl Gäste aus
dem benachbarten Pflegeheim anwesend wie auch zahlreiche
Jugendliche und Erwachsene aus den Wohngebieten, die nicht
so sehr vom finanziellen Glück verfolgt sind wie in
anderen Reutlinger Wohngebieten. (nol)
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 05.07.12
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Diese
Hilfe ist ein Segen
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Riesiges
Engagement, hohe Professionalität und großes
Verantwortungsgefühl - all das bringen Menschen
mit, die als "Erziehungsstellen" hoch belastete
Kinder langfristig in ihre Familie aufnehmen.
VON
NORBERT LEISTER
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Gabriele
Riepl, Karl-Heinz Henning, Reinhard Glatzel, Hans-Anton
Maier, Hildegard Hopp und Claudia
Gerling (von links) freuen sich über die Bilder,
die Kinder aus "Erziehungsstellen" zum Jubiläum
dieser Hilfeart malten.
Foto:
Norbert Leister
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Pfullingen.
Riesiges Engagement, hohe Professionalität und großes
Verantwortungsgefühl - all das bringen Menschen mit,
die als "Erziehungsstellen" hoch belastete Kinder
langfristig in ihre Familie aufnehmen.
Simon
(Name geändert) ist fünf Jahre alt.
Er lebt nicht bei seinen leiblichen Eltern, sondern in
einer "Erziehungsstelle". Ein schrecklicher
Begriff, sind sich auch die Fachleute einig. Simon hat
nun zum Jubiläum des 25-jährigen Bestehens
dieser Jugendhilfeform - die von Pro Juventa angeboten,
betreut und fachlich begleitet wird - ein Bild gemalt.
Auf diesem Bild hüpft Simon auf einem Trampolin.
Und unter dem Trampolin ist ein Hund zu sehen, der hat
Durchfall.
Was
durchaus zum Lächeln verleiten kann, ist eine
Alltagssituation von Simon bei seinen "Ersatzeltern".
Wenn man aber wüsste, was der kleine Junge in seinem
noch so jungen Leben schon erlebt hat, dann würde
einem mit Sicherheit das Lächeln im Gesicht gefrieren.
Denn: Alle Kinder und Jugendlichen, die in eine "Erziehungsstelle" kommen,
haben zumeist Unaussprechliches, Unvorstellbares erlebt. "Sie
sind hoch belastet", betont Reinhard Glatzel, Leiter
des Reutlinger Kreisjugendamts, beim Pressegespräch
am Montag.
Die
meisten Kinder und Jugendlichen, die per Familiengerichtsentscheid
bei "Ersatzeltern" unterkommen, mussten Gewalt
erleben. Denn eines ist klar: So schnell entscheidet
kein Richter, dass Kinder aus ihrer "Herkunftsfamilie" herausgenommen
werden. Wenn das passiert, dann ist richtig Feuer unterm
Dach - und das Wohl des Kindes enorm gefährdet.
"Das Elternrecht ist bei uns extrem stark",
sagt Hans-Anton Maier, neben Karl-Heinz Henning Geschäftsführer
von Pro Juventa. Wenn Gefahr im Verzug ist, wird Eltern
zumeist das "Aufenthaltsbestimmungsrecht" für
das Kind genommen. Und es kommt, je nach dem Sinn der
individuellen Hilfe, in eine Wohngruppe, in ein Heim.
Oder eben in eine "Erziehungsstelle". Besuchen
dürfen die leiblichen Eltern das Kind aber meist
weiter - was die Aufgabe für die "Ersatzeltern" nicht
unbedingt erleichtert.
Insgesamt
betreuen unter dem Dach von Pro Juve zurzeit 21 solcher
Familien 36 junge Menschen, insgesamt waren
es in 25 Jahren 115 Kinder und Jugendliche, wie Claudia
Gerling als Koordinatorin für den Erziehungsstellenbereich
erläutert. Zusammen mit Gabriele Riepl und vier
weiteren Kollegen gibt sie diesen besonderen Familien
und den Kindern, die sie aufnehmen, Halt, Unterstützung,
fachliche Hilfe, Rat. Und sie sind auch in Notsituationen
zur Stelle. Diese enge Betreuung unterscheidet im Übrigen
die "Erziehungsstelle" von einer Pflegefamilie
- die nimmt ebenfalls Kinder auf, aber ohne all die engen
Hilfen.
Genau
diese Unterstützung brauchen die "Ersatzfamilien" aber
auch. Und noch mehr: "Voraussetzung, um solche hoch
belasteten Kinder oder Jugendlichen aufnehmen zu dürfen,
ist eine pädagogische Ausbildung", betont Riepl.
Hildegard
Hopp hatte diese Ausbildung, und sie hatte vor 22 Jahren
nicht nur ein Kind aufgenommen, sondern
gleich zwei. Die Zwillinge waren damals zwei Jahre alt "und
sie konnten nicht in ihre leibliche Familie zurück",
sagt Hopp heute. "Damals lebte ich mit meinem späteren
Mann noch in einer Wochenendbeziehung", sagt sie
schmunzelnd. Dennoch erklärte sich ihr Mann einverstanden,
ganz plötzlich, ohne sein Zutun zweifacher Vater
zu werden. Drei Jahre später kam noch die Schwester
der Zwillinge hinzu.
Einfach
war laut Hopp die Erziehung beileibe nicht immer, vor
allem in der Pubertät fragten die drei Mädchen
immer wieder nach ihren Wurzeln. Und sie lehnten sich
auch auf: "Ihr seid doch gar nicht unsere richtigen
Eltern", war da öfter zu hören. "Damals
haben wir die Unterstützung von den Fachleuten von
Pro Juve gebraucht", sagt Hildegard Hopp im Rückblick.
Eine
klassische "Ersatzfamilie" gibt es aber
nicht. So unterschiedlich sie sind, so breit gefächert
ist auch das Altersspektrum, in dem junge Menschen aufgenommen
werden: "Das geht von 0 bis 19 Jahre", sagt
Riepl. Für fast alle ist diese Hilfe ein Segen - "ich
denke an die Fürsorge und Zuwendung, an das Gefühl,
in einer ganz normalen Familie aufgewachsen zu sein",
schreibt eine der Zwillinge von Hildegard Hopp heute
als 24-Jährige.
Gefeiert
wird das Jubiläum der "Erziehungsstellen" bei
Pro Juventa im Übrigen auch mal: Am Freitag treffen
sich die Fachleute mit den "Ersatzeltern",
Kindern und Jugendlichen auf dem Reutlinger Umweltbildungszentrum
Listhof zum Fest. |
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 05.07.12
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Interessenten
für "Erziehungsstellen" gesucht
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Kreisjugendamtsleiter
Reinhard Glatzel würde gerne mehr "Erziehungsstellen" einrichten
und belegen - das Problem ist aber, geeignete Personen
und Familien zu finden. Interessenten müssen eine
pädagogische Ausbildung mitbringen, ein intensiver
Vorbereitungsprozess mit Pro Juventa soll zudem dafür
sorgen, dass "Ersatzfamilie" und der junge Mensch
tatsächlich zusammenpassen. Eine Gewährleistung
dafür gibt es natürlich nicht, "aber die
Abbruchquote ist extrem niedrig", sagt Claudia Gerling.
Reinhard
Glatzel zeigt sich derweil als "großer
Fan von Erziehungsstellen". Und das nicht nur, weil
sie im Vergleich mit einer Heimunterbringung deutlich
billiger für das Kreisjugendamt sind. Sondern weil
grundsätzlich keine andere Betreuungsform eine Familie
ersetzen kann. "Kinder wünschen sich immer
die Exklusivität, die nur Eltern geben können",
betont Claudia Gerling.
Begeistert
ist Glatzel von dem großen Engagement
und der professionellen Arbeit, die in "Erziehungsstellen" geleistet
wird. "Menschen wie Hildegard Hopp sollte man das
Bundesverdienstkreuz geben", sagt er.
Die
Bezahlung von rund 1700 Euro im Monat für eine "Erziehungsstelle" mag
reizvoll scheinen, kann aber nicht verhehlen, dass die
Aufnahme von hoch belasteten Kindern und Jugendlichen
beileibe kein Zuckerschlecken ist. Die Verantwortung
dauert 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Wer sich
das gut überlegt hat, kann sich bei Pro Juventa
informieren, Telefon: (07121) 9 24 90.
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 22.06.12
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Halt
und Hilfe für Kinder
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Pfullingen.
Seit 25 Jahren hilft die Tagesgruppe in Pfullingen Kindern über
ihre schulischen, familiären und sozialen Schwierigkeiten
hinweg. Ein Grund zu feiern: Heute ist ein Tag der offenen
Tür in der Griesstraße 27.
VON NORBERT LEISTER |
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Ein
Kinderspiel ist die intensive Betreuung von Sieben- bis
Zwölfjährigen in einer
Tagesgruppe beileibe nicht, wie die Mitarbeiter Wolfgang
Enzer und Pia Albinger bestätigen können.
Foto:
Norbert Leister
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"Macht weiter
so, egal, wie steinig der Weg auch ist, macht weiter so." Ein
größeres Lob können die Mitarbeiter in
der Pfullinger Tagesgruppe (TG) nicht erhalten - zumal
diese Worte von Michele stammen, einem heute annähernd
30-Jährigen, der in seiner Kindheit und Jugend sechs
Jahre lang die TG besuchte. "Ich habe dort sehr viel
gelernt", schreibt er weiter. Das Wichtigste, das
er sich eingeprägt hatte: Seine Mitmenschen zu respektieren,
an sich selbst zu glauben und anderen zu helfen.
Diese
Worte sind auch in der Festschrift zum 25-jährigen
Bestehen der Tagesgruppe zu finden, neben anderen Informationen über
Aufbau, Struktur und Geschichte dieser Einrichtung der
Jugendhilfe, betont Hans-Anton Maier. Zusammen mit Karl-Heinz
Henning teilt er sich die Stelle der Geschäftsführer
von Pro Juventa, dem Träger der Pfullinger und zwei
weiterer Tagesgruppen in Reutlingen. "Die TG ist
die intensivste Maßnahme vor der Fremdunterbringung",
so Maier. Ein Kind stationär in einer Einrichtung
zu betreuen, fernab der Eltern, kommt auch nur in Frage,
wenn die familiäre Situation zu eskalieren droht.
Wenn das Wohl des Kindes also gefährdet ist.
Eine
billigere Möglichkeit ist die "teilstationäre" TG-Betreuung.
Die meisten Kinder sind dort von Montag bis Freitag nach
der Schule zwischen 12 und 16.30 Uhr. Ein paar andere
kommen zwei oder drei Tage in der Woche, wie Wolfgang
Enzer beim Pressegespräch als einer von drei hauptamtlichen
Mitarbeitern erläutert. Nicole Heiß ist zudem
mit im Boot, die Leitung obliegt Pia Albinger, die seit über
20 Jahren für die Kinder da ist. Früher waren
noch Zivis mit dabei, heute sind es zumeist Jugendliche,
die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren oder immer
wieder auch Praktikanten.
Nach
dem Kinder- und Jugendhilfegesetz haben Eltern laut
Maier einen
Rechtsanspruch auf diese Form der Hilfe
- sie müssen also zum Jugendamt gehen und dort einen
Antrag stellen. Allerdings kamen tatsächlich nur
13,5 Prozent aller insgesamt 97 Kinder - die je in den
25 Jahren in der TG waren - über die direkte Anmeldung
durch die Eltern dorthin. Oftmals wurde die Aufnahme
durch die Schulen veranlasst (46 Prozent), zu fast 31
Prozent tat dies das Jugendamt. Die Gründe für
die TG-Hilfe sind laut Albinger vielfältig: Oft
fallen die Kinder in der Schule auf - weil sie häufig
stören, enorme Lernschwierigkeiten haben, sich völlig
zurückziehen oder auch Autisten sind.
Der
durchstrukturierte und verlässliche Ablauf
in der TG gibt diesen Kindern nach den Worten von Pia
Albinger Halt und einen Rahmen, den sie dringend benötigen.
Nach
dem Mittagessen werden die Hausaufgaben erledigt, danach
gespielt -
wobei jedes Kind einmal in der Woche
eine Einzelbetreuung durch eine Mitarbeiterin oder den
Mitarbeiter erhält. Gemacht wird dann, was das Kind
sich wünscht. Entweder wird gespielt oder "sehr
beliebt ist Muffins backen, die die Kinder meist mit
nach Hause nehmen", so Enzer. Dabei gehe es vor
allem um die Anerkennung, die sie von den Eltern erhalten
wollen. Der Freitag jeder Woche ist stets ein besonderer
Tag. Weil zum einen dann die Kinderkonferenz ansteht,
in der unter dem wechselnden Vorsitz eines der Kids nach
durch und durch demokratischen Regeln beschlossen wird,
was sie anschließend tun wollen: Ins Freibad oder
kegeln gehen, Ausflüge machen, im Schlosspark spielen.
Fester Bestandteil des Jahresprogramms sind zudem die
Sommerfreizeiten und die Wanderung zum Roßberg
inklusive Übernachtung.
Dass
die Hilfe durch eine Tagesgruppe sinnvoll ist, dürfte kaum in Frage gestellt werden. "Weil
die Kinder hier auftanken können und Selbstbewusstsein
entwickeln", betont Albinger. Weil die Eltern ebenfalls
in die Arbeit mit einbezogen werden, entsteht zumeist
bald eine Entlastung in der familiären Situation. "Ein
neues aufeinander Zugehen ist möglich." Nach
rund zwei Jahren sollte das Kind die Hilfe möglichst
nicht mehr benötigen. Kontrolliert wird die Maßnahme
halbjährlich durch "Hilfepläne",
die Fortschritte und Entwicklungen aufzeigen. Für
den Geldgeber, das Jugendamt, ist die TG eine verhältnismäßig
teure Maßnahme - allerdings gilt es auch die Konsequenzen
ins Kalkül zu ziehen: Wenn die betreffenden Kinder
diese Hilfen nicht erhalten würden, wären die
Folgekosten für den Steuerzahler mit Sicherheit
deutlich höher. |
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 26.05.12
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Kaum
Fouls, aber viele Körbe
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Treffer
sind nicht alles: Was beim Pfullinger Streetball-Turnier
zählt, ist das Fair Play. Und da hatten die "Young
Stars" vom FSG heuer die Nase vorn.
VON
EVELYN RUPPRECHT
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Beim
Streetball-Turnier gings um Punkte und Fairness.
Foto:
Evelyn Rupprecht |
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Fetzige
Musik dröhnt über den Sportplatz an
der Schloss-schule. Das Wetter ist prächtig, die
Laune der Schüler bestens - und überhaupt scheint
an diesem Mittwochnachmittag alles zu passen. Dietmar
Stooß, Schulsozialarbeiter an der Schloss-Schule,
schaut aus, als würde er am liebsten selbst mitspielen
beim Streetball-Turnier, das er heuer wieder zusammen
mit der Jugendreferentin Lisa Gummel und dem VfL Pfullingen
auf die Beine stellt.
20
Teams, in denen über 100 Jungen und Mädchen
aus der Schloss- und der Realschule, vom Gymnasium und
von der Lichtensteiner Uhlandschule mitspielen, treten
bei diesem Turnier, das bereits das 13. seiner Art in
Pfullingen ist, gegeneinander an. Wobei es sich zwar
um einen Wettkampf handelt, "die Kooperation zwischen
den Schulen und die Integration aber im Vordergrund stehen",
wie Stooß betont. "Wir wollen mit dem Turnier
die Mauern in den Köpfen abbauen", sagt er.
Gymnasiasten und Werkrealschüler spielen hier Seite
an Seite. Ja, sogar ein Trio aus Reutlingen hat den Weg
nach Pfullingen gefunden - und darf mitspielen, obwohl
es sich viel zu spät angemeldet hat. Auch bei der
Namensgebung haben die Teams keine Angst vor Unkonventionellem.
Da kämpfen "Die Lappen" genauso um Punkte
wie "Time2eat", "Gorniks Knechte" und "Crazy
but lazy". Dabei sind Fouls verpönt, denn Punkte
gibts nicht nur für die geworfenen Körbe, sondern
auch fürs Fair Play. Für besondere Fairness
gibts sogar einen Wanderpokal, den das Siegerteam bis
zum nächsten Jahr behalten darf. Mit nach Hause
nehmen können ihn heuer die Young Stars vom Friedrich-Schiller-Gymnasium. |
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 19.05.2012
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Elternbildung
- Jugendarbeiterin Maria Pizzitola stellt
das neue Programm vor. Auftakt
am Mittwoch, 23. Mai
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LICHTENSTEIN.
Elternbildungsangebote sind zu einem festen Bestandteil
der Gemeinde geworden. Treibende
Kraft ist dabei Lichtensteins Jugend- und Schulsozialarbeiterin
Maria Pizzitola. Gemeinsam mit der Gemeinde und weiteren
Kooperationspartnern will sie erreichen, dass viele Probleme
mit Kindern und Jugendlichen schon vor ihrer Entstehung gelöst
werden können.
Miteinander reden, mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch
kommen und vor allem auch im Gespräch bleiben, das
ist für Pizzitola ein Schlüssel für einen
guten Umgang miteinander. Doch das ist nicht immer so einfach
- etwa in Patchworkfamilien. Jedes fünfte Kind lebt
inzwischen in solch einer Gemeinschaft und hat sich das
nicht immer ausgesucht. Der Diplom-Pädagoge Joachim
Walzer schildert deshalb am Mittwoch, 20. Juni, um 20 Uhr
in der Lichtensteiner Gemeindebücherei welche Dinge
Erwachsene im Umgang mit ihren Kindern beachten sollten,
damit das Glück in der neuen Beziehung Bestand hat.
Was treiben
die Jugendlichen in Facebook und Co.? Michael Schaller
bietet dazu am Montag, 8. Oktober, um 20 Uhr ein
Internettraining für Erwachsene an. Im Medienraum
der Grund- und Hauptschule Lichtenstein werden dabei auch
aktuelle Trends in der Mediennutzung der Jugendlichen aufgezeigt.
Um die Zukunft
der Schule geht es am 19. November in der Aula. Rektor
Klaus-Dieter Fink und Bürgermeister Peter
Nußbaum stellen dort die Gemeinschaftsschule vor
und zeigen auf, welche Chancen sie für die Kinder
bietet.
Gewalt und Mobbing
in der Schule ist am Mittwoch, 23. Mai, beim Auftakt
der Reihe das Thema der Diplom-Psychologin
Gabi Brandt. Der Vortrag um 20 Uhr in der Gemeindebücherei
will für das Thema sensibilisieren. Eltern und Lehrern
soll es zeigen, auf was alle Beteiligten achten müssen.
(us) |
Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger vom 11.08.2011 (als
pdf-Datei)
Brasilianische
Gäste im kleinen Bol
Jugendliche
begegnen sich auf und neben dem Fußballplatz
|
Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 26.07.2011
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" Kann
zu Hause nicht so viel Spielen wie hier"
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Pfullingen.
Eine wöchentliche Plattform zum gemeinsamen Austoben
bieten die Familienhilfe "Pro Juventa",
die
Stadt Pfullingen und das Reutlinger Jugendamt am alten
Pfullinger Bahnhof: seit drei Jahren ein Erfolg.
VON
JOHANNES TRÜMNER
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Obst,
Basteln, Fußball und Gemeinschaft: Der "Spieltreff
an der Lok" ist ein zwangloses Spielangebot für
Pfullinger Kinder.
GEA-FOTO: JOHANNES TRÜMNER
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Vier
Uhr am Dienstagnachmittag: Am Spielplatz "An der Lok" im Park hinter dem
alten Bahnhof ertönt der Ruf "Herr Fischer, Herr
Fischer, wie tief ist das Wasser?": Zwischen 20 und
30 Kinder, in erster Linie aus dem Bereich rund um die
Marktstraße und größtenteils zwischen
sechs und dreizehn Jahre alt, haben sich hier zusammengefunden,
um betreut und "diszipliniert" gemeinsam zu spielen
- und dabei so richtig ihren Spaß zu haben. "Viele Kinder haben sonst keinen Zugang zu Sportvereinen,
vielleicht weil es den Eltern zu teuer ist", sagt
Martina Jakob-Mell, eine der Betreuerinnen, die den "Spieltreff
an der Lok" jede Woche dienstags von 16 bis 18 Uhr
(außer in den Ferien) veranstalten. Die Spielegemeinschaft
wird personell und finanziell zu gleichen Teilen von
der Stadt Pfullingen, deren Jugendreferentin Lisa Gummel
dabei auch selbst mitwirkt, dem Reutlinger Jugendamt
und der Familienhilfe "Pro Juventa" getragen,
deren Sozialpädagogen anfangs Kinder aus hilfsbedürftigen
Familien dazu motivierten, in den Spieltreff zu kommen.
Mittlerweile aber sind junge Pfullinger verschiedenster
Herkunft und mit unterschiedlichsten Hintergründen
dabei, die sonst vielleicht gar nichts miteinander zu
tun hätten: Integration ist ein Nebeneffekt. Am
Anfang wird gemeinsam besprochen, was man gerne machen
möchte: Allwöchentlich spielt eine Gruppe Fußball,
während eine andere bastelt, malt, seilspringt oder
sich auf einer Balancierleine versucht. Beim Kicken pfeift
Familienhelfer Michael Löcke immer streng nach den
Regeln: So lernen die Kinder durch die professionellen
Betreuer auch noch Umgang und soziale Kompetenz.
Auch Eltern
sind begeistert von dem unentgeltlichen Angebot, an
dem Kinder freiwillig und unbefangen teilnehmen
können, wenn sie Lust dazu haben: Während sich
eine Mutter, deren Kinder regelmäßig in den
Spieltreff kommen, engagiert beim Schneiden von Obst-Snacks
beteiligt, kommt eine weitere zufällig vorbei und
ist begeistert von dem Angebot, das auch ihr kleiner
Sohn künftig vielleicht regelmäßig besuchen
wird. Im Winter findet das Angebot übrigens in der "Achalm-Squash"-Halle
statt.
Der Spieltreff
macht Spaß, was auch davon getragen
wird, dass sie hier zu nichts gezwungen werden: Wer mal
keine Lust hat, bleibt daheim. "Zu Hause kann man
aber nicht so viel spielen wie hier", sagt die elfjährige
Melissa, die oft mit von der Partie ist. Die Kinder schätzen
am Spieltreff, dass man hier "etwas basteln und
mit nach Hause nehmen" oder auch "einfach mal
reden" kann. Der 14-jährige Yunus beispielsweise
hat im Spieltreff seine Schüchternheit abgelegt: "Ich
war früher etwas scheu gegenüber Menschen:
Das ist jetzt weg."
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 15.05.2010
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Dämlicher
Gruppenzwang |
Projekttag
- Wilhelm-Hauff-Realschule beschäftigt sich mit »Zivilcourage«.
Informationen und ein Rap-Song
VON MAGDALENA KABLAOUI |
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PFULLINGEN.
Hinsehen und erkennen, wenn Unrecht geschieht, den
Mut haben, sich einzumischen, seine eigene Meinung
zu vertreten, selbstbewusst auftreten - das ist Zivilcourage.
Dazu braucht es Bürger, die sich gegen Gewalt und
Vorurteile wehren, nicht gleichgültig sind und weggucken,
sondern sich aktiv für ein friedliches Miteinander
in der Gesellschaft einsetzen.
GEA-FOTO: KABLAOUI
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Drastischer
Versuch am lebenden Objekt zur Gruppendynamik. Michael
Wandel vom Reutlinger
Verein »Jim« liegt am Boden (geschützt
mit einer Sicherheitsweste) und die Jungen werden aufgefordert
zuzutreten - und jeder tritt zu. FOTO: KABLAOUI |
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Doch
das fällt
vielen schwer, zumal man oft in unvorhergesehenen Situationen
mit Gewalt konfrontiert wird und sich schnell entscheiden
muss. Um Jugendliche dafür zu sensibilisieren, gab
es jetzt für Achtklässler der Wilhelm-Hauff-Realschule
einen Projekttag zum Thema »Zivilcourage«.
Extrem
unwohl fühlt sich Derya (15). »Ich wurde
noch nie gemobbt«, sagt sie. Nun steht sie im Klassenzimmer,
ihre Freunde wenden sich von ihr ab, tuscheln hinter ihrem
Rücken, drohen ihr. Sie weiß, es ist ein Rollenspiel
und dennoch geht es ihr unter die Haut. Eine Erfahrung,
die auch die anderen bestätigen. Beim Workshop mit
Theaterpädagoge Otto Seitz erleben sich die Schüler
als stark und schwach und erkennen unter anderem, welch
große Rolle die Körpersprache dabei spielt.
Kraftvoll zugetreten
Es ist nur eine von sechs Stationen, in denen die Achtklässler
etwas zum Thema Zivilcourage lernen. Eine andere Station
ist das Coolness-Training für Jungen. Da geht es zum
Beispiel um Gruppendynamik. Wilfried Lever und Michael
Wandel von »Jim«, einem Reutlinger Verein,
der sich schwerpunktmäßig um Jungenarbeit kümmert,
demonstrieren, wie's funktioniert. Wandel liegt - gut geschützt
durch eine Sicherheitsweste - am Boden. Die Jungen werden
aufgefordert zuzutreten - und jeder tritt zu. Mal zögerlich,
mal kraftvoll zur Gaudi der Umherstehenden. Dann müssen
sie die Situation reflektieren, lernen, »Stopp« zu
sagen, die Gruppendynamik zu durchbrechen. Bei einer zweiten Übung
werden die Achtklässler mit einem pöbelnden Fahrgast
im Bus konfrontiert.
Wie
man sich in solchen Situationen verhält, darüber
informiert Susanne Trost, Realschullehrerin und SMV-Beauftragte
beim Regierungspräsidium, an einer weiteren Station.
Sie gibt etliche wertvolle Tipps: Den Täter immer
siezen, ihn nicht anfassen und nicht beleidigen, damit
die Situation nicht eskaliert. Öffentlichkeit herstellen,
andere Personen ansprechen und um Hilfe bitten, Überraschendes
tun. So könne man in einer solchen Situation im Zug
oder in der U-Bahn auch die Notbremse ziehen.
Angst überwinden
Für Janina, Frederick und Yannick sind das teilweise
neue Aspekte. Janina weiß nun, dass und wie sie in
einer solchen Situation andere um Hilfe bitten kann. Frederick
gibt allerdings zu bedenken: »Es ist einfach, das
hier zu sagen, in Wirklichkeit ist es doch oft schwierig.« Susanne
Trost hofft, mit dem Projekttag viele sensibilisieren zu
können: »Macht die Augen auf, auch ihr braucht
mal Hilfe.« Gleichzeitig mahnt sie: »Lasst
das mit dem dämlichen Gruppenzwang. Ihr habt eine
eigene Meinung.«
Wie
man sich in Konfliktsituationen am besten verhält,
das erklärt an diesem Tag auch Dirk Honisch von der
Jugendpolizei. In einem Rollenspiel werden die Jugendlichen
mit der Täter-, Opfer- und Zeugenrolle konfrontiert,
anschließend erfahren sie etwas über den Gang
des Strafverfahrens in solch einem Fall.
In
einem Flyer hat die Polizei sechs Verhaltensregeln aufgestellt,
wie man helfen kann, ohne sich selbst in Gefahr
zu bringen. So ist es zum Beispiel wichtig, alles genau
zu beobachten, schnell Hilfe zu holen, beispielsweise vom
Handy aus die Notrufnummer wählen, sich um das Opfer
zu kümmern und sich als Zeuge zur Verfügung zu
stellen. Beim Coolness-Training der Mädchen wird unter
anderem Selbstverteidigung mit der Schulsozialarbeiterin
Regina Groth-Kramer geübt. Außerdem gibt es
eine Station speziell für »Zivilcourage auf
dem Schulweg«. In der Abschlussveranstaltung in der
Aula wünschte Schulleiter Jürgen Albrecht seinen
Schülern, dass sie es schaffen, immer wieder neu ihre
Angst zu überwinden und Zivilcourage zu zeigen.
Thematisiert
wurde das Motto des Projekttages auch von einer Rap-Formation
aus sechs Schülern und zwei Lehrern.
Sie dichteten einen fetzigen Song und trugen ihn so überzeugend
vor, dass der Refrain von den Zuschauern begeistert wiederholt
wurde und es im Untergeschoss widerhallte: »Zivilcourage.« (GEA)
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 14.05.2010
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Mobbing:
Die Schule kann's stoppen |
Psychische Gewalt - Was tun,
wenn gemobbt wird: Gegen verbale Verletzungen helfen keine
Salben. Vortrag einer Soziologin in der Wilhelm-Hauff-Realschule
VON CLAUDIA HAILFINGER
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PFULLINGEN. »Was man auch tut, es ist falsch«,
so der Einwurf einer der Zuhörer beim Vortrag von
Regina Groth-Kramer in der Wilhelm-Hauff-Realschule.
Zum Thema Mobbing versuchte die seit einem Jahr an der
Schule tätige Schulsozialarbeiterin - sie ist angestellt über
den Jugendhilfeverein »pro juventa« - Hilfe
suchenden Eltern Rat zu geben.
GEA-FOTO: HAILFINGER
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Gab Eltern Tipps zum Umgang mit
dem Mobbing: Regina Groth-Kramer (stehend). |
Reagieren
nämlich Eltern nicht auf die Problematik des Mobbings,
droht ihrem Kind oft monatelanges Leid. Werden andererseits
die Eltern des »Mobbers« direkt angesprochen,
laufe man Gefahr, den Druck noch mehr zu erhöhen und
die Situation des geplagten Kindes zu verschlimmern, weiß die
Referentin.
Dennoch
ist es ihr zufolge unabdingbar, Hilfe von außen
zu suchen, beim Verbindungslehrer oder einer Beratungsstelle.
Und die erfahrene Pädagogin weiß, von was sie
spricht. Lange war sie in der Reutlinger Hermann-Kurz-Schule
tätig, die als »Brennpunktschule« gilt.
Dabei betont sie, dass zwar körperliche Gewalt an
Haupt- und Sonderschulen öfters auf der Tagesordnung
stehe als bei anderen Schularten. Psychische Gewalt aber
sei überall stark vertreten.
Das »hoch emotionale« Thema ist zwar kein
neues Problem, weiß sie zu berichten. Dennoch seien
die Hemmschwellen, gegen Schwächere, Unterlegene,
tätig zu werden, inzwischen stark gesunken. Nicht
zu verwundern war deshalb, dass ein Großteil der
30 Zuhörer des Vortrags Eltern von Grundschulkindern
waren. Schließlich sind diese, Untersuchungen zufolge,
auch am häufigsten Opfer von seelischer Gewalt.
Wann
wird aus harmlosen Bubeleien bitterer Ernst? »Erst
wenn Schikanen wie Auslachen, Beleidigungen, Dinge verstecken
und Unwahrheiten in die Welt setzen über einen längeren
Zeitraum regelmäßig stattfinden und das Opfer
nicht mehr aus eigener Kraft aus der Misere kommt«,
so die Schulsozialarbeiterin. Dass eigentlich nur die Schule
selbst das Mobbing stoppen kann, Eltern lediglich ihr Kind
stärken können, das stieß auf Verständnis
bei den Zuhörern.
Keiner
fühlt
sich verantwortlich
Doch deren Erfahrungen, so zeigte sich, sind zum Teil
weit komplexerer Natur. So berichtete eine Mutter davon,
dass
Kinder auf dem Nachhauseweg von Schülern anderer
Einrichtungen »getriezt« werden und keine
der Schulen sich dafür verantwortlich fühle.
Es kam auch die Frage auf, was zu tun sei, wenn ein Lehrer
Schüler mobbt: »Bitte halten Sie mich da raus«,
wurde einem Vater da schon geantwortet, als er bei den
Schul-verantwortlichen nachhaken wollte.
Neben
dem Elternsprecher können hier, so der Tipp
der Pädagogin, Verbindungslehrer oder der Personalrat
der Schule Anlaufstelle sein. Dass das Thema »Mobbing«,
das im Übrigen von der Vorstufe der »Ausgrenzung« zu
unterscheiden sei, die Eltern häufig hilflos zurücklässt,
machte das Interesse der Zuhörer an Adressen von unterstützenden
Institutionen deutlich. Auch wünschten sich die Eltern,
dass mehr Zeit in der Schule für die Pflege des Klassenklimas
gefunden wird, sowie eigens ausgebildetes Personal für
solche Dinge.
Und
das ist für Renate Prettl vom Gesamtelternbeirat
der Pfullinger Schulen der entscheidende Punkt. Immer wieder
müsse dem Kultusministerium signalisiert werden: »Wir
brauchen das für unsere Kinder!« Schließlich
hinterließen böse Worte »Wunden, die keine
Salbe und kein Pflaster zu heilen vermögen«,
gab Regina Groth-Kramer zu bedenken.
Einen
kleinen Fortschritt beim Umgang mit diesem Problem kann
sie aber
schon entdecken: Es sei inzwischen kein Tabu
mehr für Schüler, einen Termin wegen Mobbings
bei ihr auszumachen. Da werde über den Flur geschrien: »Heut
Mittag um vier, gell?« (GEA) |
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 02.10.2009
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Plaudern
in der Gefahrenzone |
Internet -Das
Pfullinger »Lokale Bündnis für Familien« will
mit großen Bannern Eltern anregen, ihren Kindern
beim Surfen öfter über den Rücken zu
schauen
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Mit
drei dieser Banner, die an wechselnden Orten platziert
werden sollen,
will das Pfullinger Netzwerk Eltern auf
die im Internet drohenden Gefahren aufmerksam machen.
Das Banner halten (von links) Bärbel Mauch, Wolfgang
Enzer und Christina Baumgärtel.
GEA-FOTO: SCHEIB
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Über Gefahren durch sogenannte Computerviren redet alle Welt. Dass aber
beim simplen Chatten Kinder und Jugendliche mitunter sehr private Daten und via
Web- oder Digital-Kamera Bilder um die Welt schicken können, wissen Eltern
meist gar nicht.
Wolfgang Enzer
von »pro juventa«, durch seine
Schulsozialarbeit an der Uhlandförderschule Pfullingen
mit dem Thema bestens vertraut, nennt Beispiele. Beim Chatten
mit einem vermeintlich vertrauten, letztlich aber anonymen
Plauderpartner, erzählen Kinder gerne mal über
ihre Ferienerlebnisse und -termine. Klingt harmlos, aber
ein potenzieller Dieb erfährt so auch leicht, wann
Haus oder Wohnung unbewacht ist.
Das Lokale Bündnis für Familien in Pfullingen
will Eltern helfen, will versuchen, ihnen die Unsicherheit
in Sachen Internet zu nehmen und ihnen Informationen vermitteln,
wie Kinder gefahrlos im Netz surfen können, erklärten
Christina Baumgärtel und Bärbel Mauch von der
Netzwerk-Steuerungsgruppe, als sie das neue Projekt vorstellten.
Grundschüler
im Netz
Das Netzwerk
lässt jetzt Taten folgen. Es hat aus
eigener Kasse finanziert drei mannsgroße Banner herstellen
lassen. Die darauf stehende Frage und die Szene, bei der
ein Vater seiner am Computer sitzenden Tochter über
den Rücken schaut, soll das Bewusstsein der Eltern
für die Problematik schärfen: »Heute schon
gesehen, was Ihr Kind im Internet macht?« »Nein«,
werden wohl viele Erwachsene zugeben müssen.
Die Projektgruppe »Jugend und Integration in Pfullingen« des
Lokalen Netzwerks hat noch mehr unternommen. Auf der Homepage »www.pfullinger-netzwerk.de« finden
Eltern nach einem Klick auf das Banner nützliche Tipps
und weiterführende Links zum Thema. Darunter ist auch
ein Link, der direkt zum Zentralportal der Polizei Baden-Württemberg
führt. Hier können unter »Prävention« im
Themenbereich »Digitale Welt« Broschüren
und Merkblätter zum Thema abgerufen werden. Dort finden
Eltern unter »Tipps« auch einen Link zu »Kinder
sicher im Netz«.
In Deutschland
sind laut einer »Bitcom«-Studie
heute schon die meisten Grundschüler »im Netz«.
71 Prozent von ihnen nutzen das Internet, wenn im Haushalt
der Eltern ein Anschluss vorhanden ist. Aus derselben Studie
geht hervor, dass 90 Prozent der Zehn- bis Siebzehnjährigen
sogenannte Messaging-Dienste nutzen. Das sind Programme
wie ICQ oder verschiedene »Messenger«, angeboten
beispielsweise von Google, Yahoo oder Hotmail. Mit ihnen
lässt sich in Echtzeit, also wie beim Telefonieren,
schriftlich plaudern. (GEA)
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Artikel
im Reutlinger Wochenblatt, 24.09.2009
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Viel
Spaß aber auch klare Anliegen |
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Die Kinderkrippe Villa Kunterbunt macht
Aktion für mehr Betreuung
FOTO: PR
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REUTLINGEN.
Seit sechs Jahren kümmern sich Andrea Baumgart und Christine
Kramer um die Anliegen berufstätiger Eltern und ihrer
Kinder. Im Jahr 2003 haben sie die Kindergrippe Villa Kunterbunt
gegründet. Am Freitag, 25. September, gibt‘s
einen Tag der offenen Tür, wo neben der Geselligkeit
auch Politisches im Mittelpunkt steht. "Der Bedarf
an Betreuungsplätzen steigt stetig", betont Andrea
Baumgart.
70 Familien
sind zurzeit auf der Warteliste bei
20 Plätzen. "Wir organisieren ein großes
Familienfest, damit sich die betroffenen Eltern informieren
können", erläutern die Leiterinnen der
Krippe. Gefeiert wird im Garten und in den Räumen
der Kita, Rommelsbacher Straße 1. Neben dem Spaß soll
an diesem Tag auch ein sozialpolitisches Sternchenthema
im Vordergrund stehen. "Wir wollen die Anliegen
der Eltern ohne Betreuungsplatz thematisieren",
so Baumgart.
Seit rund
zwei Jahren nehmen die Anfragen von Eltern kontinuierlich
zu das Angebot an Plätzen jedoch
nicht. Die Leiterinnen der "Villa" schieben
die Misere auf die familienpolitischen Weichenstellungen
der vergangenen Jahre. Noch mehr Eltern als früher
entschieden sich Dank der Elternzeit für einen Wiedereinstieg.
Auf der Warteliste stünden sogar schon Neugeborene,
da die Eltern einfach früh dabei sein wollen. Zwar
gibt es eine große Anzahl von Kleinkindgruppen
in Reutlingen, doch deren Betreuungsangebot meist
drei Stunden täglich reiche heute vielen Eltern
nicht.
In der Villa
Kunterbunt kümmern sich fünf
pädagogische Kräfte, verteilt auf 3,5 Stellen,
um die Kleinen im Alter von elf Monaten bis drei Jahren.
Die Einrichtung läuft unter der Trägerschaft
von Pro Juventa. Damit hat sie einen interessierten Fürsprecher
für ihre Anliegen. Karl-Heinz Henning, Geschäftsführer
von Pro Juventa, wünscht angesichts der schwierigen
Lage der Eltern eine Vergrößerung des Betreuungsangebots.
Das Konzept liegt sogar schon in der Schublade: Auf dem
gleichen Stockwerk sollen die "Anfänger" von
sechs bis elf Monate unterkommen.
Eine Chance
auf Realisierung sieht er allerdings nicht, da die
Stadt als Finanzierungspartner ausfällt.
Hier gibt es zurzeit wegen der Haushaltssperre keine
Zusagen. "Das ist ein echter Flaschenhals: Wir wollen
helfen und können es nicht und nach hinten
stauen sich die Anfragen", betont Karl-Heinz Henning.
Am Freitag stehen die Zeichen aber erstmal auf Frohsinn.
Um 14 Uhr
geht es los mit einem Fachvortrag, später
um 16.30 Uhr kommt der Liedermacher Hans Spielmann und
zwischendurch stehen die Räumlichkeiten zur Besichtigung
offen. Eingeladen sind die Familien ehemaliger und aktueller
Kitakinder sowie die Wartelisten-Familien. Als Highlight
planen Baumgart und Kramer eine Postkartenaktion für
Eltern, deren Kinder keinen Platz haben.
Es gebe nämlich, so die Krippenleiterinnen, die
Möglichkeit, bei der Stadt seinen Bedarf öffentlich
anzumelden. Die Stadt müsse dann entscheiden, wie
sie mit den Anfragen umgehe. Am Freitag werden alle Karten
direkt an Oberbürgermeisterin Barbara Bosch geschickt.
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger vom 16.09.09
als pdf-Datei zum Ausdrucken
Nichts
übrig für kleine Leute?
pro juventa schlägt Alarm. Kinderkrippe hat Warteliste
mit siebzig Namen und nur zwanzig Plätze
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 19.09.09
als pdf-Datei zum Ausdrucken
Es
mangelt an freien Plätzen
Kinderkrippe Villa Kunterbunt lädt zum Tag der offenen
Tür ein
|
Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 15.10.2008
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Als
Erstes das "fusion" wieder öffnen (kab)
|
Jugendarbeit -
Rena Sircar ist Nachfolgerin von Jugendreferent Markus
Sauter. Stelle geteilt mit Christoph Schaper |
PFULLINGEN.
Ein unbekanntes Gesicht ist sie für viele Jugendliche
aus Pfullingen längst nicht mehr. Seit über
zwei Jahren arbeitet die Diplompädagogin Rena
Sircar (30) im Rahmen des Projekts »Vertiefte
Berufsorientierung« (VBO) an der Uhland-Förderschule
und der Wilhelm-Hauff-Realschule. Seit Mitte September
ist sie Pfullingens neue Jugendreferentin. Sie löst
damit Markus Sauter ab, der sich beruflich neu orientierte.
Die
neue Jugendreferentin Rena Sirca und ihr Kollege Christoph
Schaper.
FOTO: KAB
|
»Wir
waren in der glücklichen Situation, ein Stück
weit einen nahtlosen Übergang zu vollziehen«,
erklärte Ordnungsamtsleiter Manfred Wolf in einem
Pressegespräch im Jugendbüro im Schloss. Neu
hinzu kommt der frischgebackene Diplom-Pädagoge
Christoph Schaper, ebenfalls von der Reutlinger Jugendhilfeeinrichtung »pro
juventa«, mit der die Stadt Pfullingen in Bezug
auf Jugend- und Schulsozialarbeit kooperiert. Schaper übernimmt
mit 75 Prozent die Leitung des VBO-Projekts und besetzt
zu 15 Prozent die Jugendreferentenstelle mit. Denn Sircar
hat als Jugendreferentin nur eine 75-Prozent-Stelle,
ist aber weiterhin mit 25 Prozent am VBO-Projekt beteiligt.
Grund
für diese etwas komplizierte Stellenteilung: Sowohl
im städtischen Jugendbüro als auch beim VBO-Projekt,
das von der Stadt und der Agentur für Arbeit finanziert
wird (wir berichteten), gibt es somit einen weiblichen
und einen männlichen Ansprechpartner für
die Jugendlichen.
»Die
Jugendarbeit ist mittlerweile fester Bestandteil in
der Stadt«, so Wolf. Er lobt die beiden bisherigen
Jugendreferenten Rainer Rilling und Markus Sauter,
die es verstanden hatten, ein Netzwerk aufzubauen.
An ihre Arbeit will Rena Sircar anknüpfen, aber
auch neue Akzente setzen. Zunächst wurde das Jugendhaus »fusion« am
6. Oktober wiedereröffnet. Im Januar war es nach
Problemen mit gewaltbereiten Jugendlichen geschlossen
worden. Nun soll es dort wieder ein Schülercafé geben,
ein Jugendteam, Projekte, Workshops, Billard- und Tischkickerturniere,
einen Kochclub und Konzerte. Sircar will dort auch
intensive Mädchenarbeit betreiben und eine Kreativwerkstatt
anbieten. Außerdem soll das »fusion«,
das zunächst montags bis donnerstags nachmittags
beziehungsweise abends geöffnet ist, Treffpunkt
für Jugendliche sein und Anlaufstelle für
Kurzberatungen.
Feste
und Konzerte geplant
Ausführlichere
Beratungen bei Stress in Schule oder Familie, Sucht-
und Drogenproblemen, Fragen zu Ausbildung und Arbeit
oder bei Überschuldung gibt's im Jugendbüro,
das für Jugendliche und Eltern dienstags, mittwochs
und donnerstags jeweils am Nachmittag geöffnet
ist.
Aufsuchende,
offene Jugendarbeit ist ein weiterer Schwerpunkt der
Tätigkeit von Rena Sircar. Allerdings, so Manfred
Wolf, hatte es in diesem Jahr kaum Probleme mit Jugendcliquen
gegeben, die sich beispielsweise im Burgweg oder am
Klostersee treffen. Das sei in friedlichen Bahnen verlaufen,
beziehungsweise es hätten sich die Gruppen teilweise
aufgelöst. Die neue Jugendreferentin plant außerdem
die Organisation von interkulturellen Festen und Konzerten.
Doch im Vordergrund steht zunächst einmal das »fusion«.
Rena Sircar und Christoph Schaper wollen es Ende des
Monats zusammen mit Jugendlichen renovieren.
Im
VBO-Projekt knüpft Christoph Schaper derzeit Kontakte
zu Schülern und Lehrern. In der Wilhelm-Hauff-Realschule
soll verstärkt Beratung angeboten werden für
Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, einen geeigneten
Ausbildungsplatz zu finden.
In
beiden Schulen wird über einen »Benimm-Kurs« nachgedacht,
der vor allem auf Vorstellungsgespräch und Berufsalltag
ausgerichtet sein soll. »Die Messlatte liegt
hoch«, freut sich Wolf. In der Realschule hätten
von 22 am VBO-Projekt beteiligten Jugendlichen 17 eine
Lehrstelle bekommen. (kab)
|
|
Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 06.09.2008
Heimat und Welt, Sonderveröffentlichung Erziehungsstellen
als pdf-Datei zum Ausdrucken
|
Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 06.09.2008
Heimat und Welt, Sonderveröffentlichung
Erziehungsstellen
als pdf-Datei zum Ausdrucken |
Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 23.07.08
|
»Ich
hab' gewusst, Sie schaffen das!« (Stö)
|
Spielplatzinitiative
- Nach 1400 Stunden freiwilligem Arbeitseinsatz Lob von
Baubürgermeisterin Ulrike Hotz |
REUTLINGEN. Den Spielplatz auf Vordermann bringen, einen Treffpunkt für
Kinder und Erwachsene schaffen - das war der größte Wunsch der Bewohner
der Siedlung »Kleiner Bol«. Die Stadt fand die Initiative »klasse« und
unterstützte die Aktion, indem sie das Geld für das benötigte
Material beisteuerte. Die Anwohner nahmen, mit Unterstützung von »Pro
Juventa«, die anfallenden Arbeiten gemeinsam in die Hand und nach einem
Jahr konnte der neue Spielplatz mit einem Fest für Groß und Klein
eingeweiht werden.
Runderneuert
mit viel Eigenleistung ist der Spielplatz am Kleinen
Bol.
Foto:
stö
|
Verrottet und vergessen
Sandkasten
und Gehwegplatten seien zugewachsen gewesen, berichtete
Martin Schenk von Pro Juventa, der das Projekt
koordiniert hat. Es habe zwar noch eine Schaukel und
die Tischtennisplatte gegeben, »aber der Platz
war einfach im Laufe der Jahre verrottet und vergessen
worden«, berichtete Schenk. Die Anwohner, egal
ob sie Kinder haben oder nicht, wollten hier etwas tun.
Die Leute,
die hier leben, seien viel besser als ihr Ruf, darüber waren sich die Erste Bürgermeisterin
Ulrike Hotz und Emil Will vom Amt für Straßen,
Umwelt und Verkehr, in ihren kleinen Ansprachen einig.
Und sie wollten helfen, »das Bild, das hier in
den Köpfen der meisten Leute existiert, zurechtzurücken«.
Seine Behörde habe an die Idee geglaubt und sie
deshalb gerne mit Rat und Tat unterstützt, erklärte
Will. »Wir wollten damit auch zeigen, dass die
Stadt den Ortsteil nicht vergisst, und möchten,
dass die Öffentlichkeit sieht, was die Leute hier
wirklich können«, so der Mann vom Amt. Insgesamt
25 000 Euro hatte die Verwaltung für Material und
Geräte zur Verfügung gestellt, 1 400 Arbeitsstunden
steckten die Anwohner an vielen Wochenenden gemeinsam
mit der Spielplatzinitiative in ihr Projekt. »Die
Arbeiten liefen teilweise richtig professionell ab«,
sagte Will anerkennend. »Ich hab' gewusst, Sie
schaffen das«, strahlte auch die Baubürgermeisterin
bei der Spielplatzeröffnung.
Gesprächsstoff
Kinder
Sie
sei überzeugt, dass durch die gemeinsame Arbeit
die Menschen sich besser kennengelernt hätten und
neue Freundschaften entstanden seien: »Wo Kinder
im Spiel sind, gibt es immer Gesprächsstoff.« Gemeinsam
mit der gemeinnützigen Jugendhilfegesellschaft »Pro
Juventa« und dem Fachgebiet Grünplanung hat
die Spielplatzinitiative »Äußere Sickenhäuser
Straße«, so die offizielle Bezeichnung, den
Platz im Rahmen eines Gemeinwesenprojektes komplett neu
gestaltet.
Nun
macht es wieder Spaß, hier zu klettern und
zu rutschen, zu schaukeln, Karussell zu fahren und unterm
Sonnensegel zu sandeln. Die etwas Größeren
können sich an der renovierten Tischtennisplatte
austoben und auch der Bolzplatz mit seinen neuen Netzen
macht Lust aufs Kicken. Die Boule-Bahn hatten sich die
Erwachsenen gewünscht, um den Platz als einen Treffpunkt
für alle nutzen zu können.(Stö)
|
Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 23.07.08
|
Geh
mit Hoffnung im Herzen
von Norbert Leister
|
Kinderspielplatz
als Gemeinschaftsprojekt zwischen Bewohnern des Kleinen
Bol
und der Stadt |
25
000 Euro hat die Stadt zum Neubau des Kinderspielplatzes
im Kleinen Bol zugeschossen. Symbolisch sei das zu
verstehen, betont Ulrike Hotz. Nämlich als Symbol, "dass
die Stadt hinter der Siedlung steht".
|
BETZINGEN Etwa
150 Menschen leben im Kleinen Bol zwischen Betzingen
und Degerschlacht. 150 Menschen, mit denen das
Leben es nicht gut gemeint hat. "Wer mal im Kleinen
Bol gelandet ist, der kommt dort nicht mehr so leicht
raus. Wer dort wohnt, der ist ganz unten angekommen.
Weiter unten geht eigentlich nicht mehr." So und
so ähnlich lauten gängige Meinungen in Reutlingen über
das Wohngebiet der GWG, das fernab jeglicher Zivilisation
ein Eigenleben zu führen scheint. "Früher
hieß es sogar in Betzingen: Wenn du nicht gut
tust, kommst du ins Bol", erinnert Hans-Anton
Maier am Samstag. " Wir
wollen dieses Bild in der Öffentlichkeit
verändern", sagt der Geschäftsführer
von Pro Juventa. Die Jugendhilfeeinrichtung
hat sich auf die Fahnen geschrieben, im Kleinen
Bol ein so genanntes "gemeinwesenorientiertes
Projekt" durchzuziehen. "Wir haben
die Bewohner hier vor etwa eineinhalb Jahren
gefragt, was sie verändern wollen",
so Maier. Da habe es kein langes Zögern
gegeben - schnell waren sie sich einig: "Wir
wollen was für die Kinder hier machen."
Der
neu gestaltete Spielplatz im Kleinen Bol soll den
Kindern wieder das Spielen ermöglichen und die Gemeinschaft
in der Siedlung stärken.
Foto:
Leister |
Zu tun gab es denn auch gleich genug, denn: Der Spielplatz
direkt hinter den
Wohnhäusern war eigentlich gar kein Spielplatz mehr. Der Sandkasten zugewachsen,
Rutsche und Kletterstangen konnten die Kinder nicht mehr benutzen, weil sie defekt
waren. Insgesamt gab das Spielgelände neben den Wohnhäusern der GWG
ein sehr trauriges Bild ab. Dass die Stadt dann mit ins Boot geholt werden konnte,
liegt natürlich vor allem daran, dass sie für die Außenanlagen
in dem Gebiet zuständig ist. Aber: "Dass ich heute bei der Übergabe
des neugestalteten Spielplatzes dabei bin, soll zeigen, dass die Stadt hinter
den Bewohnern und der Siedlung steht", so Ulrike Hotz am vergangenen Samstagnachmittag.
"
Ich finde es einfach klasse, dass so was als Gemeinschaftsprojekt umgesetzt worden
ist", meinte die Baubürgermeisterin. Während das städtische
Amt für Grünplanung 25 000 Euro für Spielgeräte und Arbeitsmaterialien
zur Verfügung stellten, hat sich die Spielplatzinitiative "Äußere
Sickenhäuser Straße" mit viel Arbeitskraft dort eingebracht.
Insgesamt 1400 Stunden waren die Freiwilligen dort tätig, haben die Anlage
von Gebüsch und Unkraut befreit und so manch anderes Werk vollbracht. Ein
großes Kombinationsspielgerät steht nun dort, ein Drehkarussell, der
Sandkasten ist komplett neu und eine Boule-Bahn lädt zum Kugelwerfen ein.
Sitzbänke und eine Tischtennisplatte sind wieder instandgesetzt worden,
die Anwohner achten zudem in einer Art Patenschaft selbst darauf, dass die Anlage
erhalten bleibt.
Der Kinderspielplatz soll ein Treffpunkt für alle Bewohner der Siedlung
werden, mit dem Ziel und Hintergedanken, dass die Wohnqualität im Kleinen
Bol verbessert wird. "Auf dass Begegnung hier möglich sein wird und
vor allem, dass die Kinder im Mittelpunkt stehen", sagte Bürgermeisterin
Hotz bei der kleinen Eröffnungsfeier. "Die Stadt hat die Menschen hier
nicht vergessen", betont auch Hans-Anton Maier. Der neue Spielplatz soll
gleichzeitig auch als Symbol dafür gesehen werden, "dass die Menschen
hier was können". Und was singen laut Maier die Fußballfans an
der Anfield Road in Liverpool: "Geh mit Hoffnung im Herzen und du wirst
nie allein sein"; zitiert er. "And youll never walk alone."
|
Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 22.07.08
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Nach dem Reifenwechsel zu den
Hot Dogs
von Jürgen Herdin
Zahlreiche Attraktionen lockten beim Kinder- und Jugendaktionstag
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Streetball
und Kanu-Fahren: Hunderte Buben und Mädchen kamen
am Samstag zum Kinder- und Jugendaktionstag. Auf der Echaz
gabs Entenrennen. |
UNTERHAUSEN
Das Wetter spielte gerade noch so mit, die jungen Leute
strömten
in Scharen: Zahlreiche Vereine hatten zusammen mit Elterngruppen,
der Polizei und der Kirche für
ein kurzweiliges Programm gesorgt. Federführend
waren erneut Dieter Motzer vom Rathaus sowie Lichtensteins
Jugendreferentin
Maria Pizzitola.
In
Nullkommanichts wechselten die Mädchen die Reifen.
Foto: Herdin
Justin
(7) und Fabian (9) zogen die Handschuhe über
und werkelten an dem Smart von Lorenz Allramseder so, als
ob sie schon im Kindergarten Autoreifen gewechselt hätten. "Die
beiden Buben sind sehr talentiert", lobte Malermeister
Allramseder, der zusammen mit seinen Freunden vom Handels-,
Gewerbe- und Werbeverein (HGW) einen Handwerkerparcours
organisiert hatte. Und so hantierten die Kinder mit Dachziegeln
ebenso wie sie Plastikrohre verlegen mussten. Stets war
die Stoppuhr dabei, so auch beim Sägen eines Stückes
Holz. Am Ende der "Handwerker-Olympiade" gabs
große und kleine Preise.
Für Jugendreferentin und Schulsozialarbeiterin
Maria Pizzitola und Dieter Motzer ist der Kinder- und
Jugendaktionstag - es war schon der siebte - schon deshalb "ein
großer Erfolg, weil sich immer mehr Vereine beteiligen" und
sich die Veranstaltung nun schon so weit herumgesprochen
hat, dass auch Familien von auswärts kommen.
Nach der Begrüßung von Bürgermeister
Helmut Knorr, der ebenfalls die Aktivität der
zahlreichen Institutionen und Gruppen würdigte,
startete der bunte Nachmittag zwischen Lichtensteinhalle
und der Echaz hinter dem Rathaus mit Spiel und Spaß.
Der türkische Elternverein, der Elternbeirat der
Uhlandschule - aber auch die katholische Kirche und
der TV Unterhausen kümmerten sich um Essen und
Trinken, wobei die leckeren Kuchensorten besonders
beliebt waren.
Torwandschießen, Streetsoccer, der Schminkstand
und Judo in der Halle: Nicht selten war angesichts
des Andrangs auch Schlangestehen angesagt. So vor allem
beim Boot fahren mit der DLRG, die hinter dem Rathaus
auch Kanus in die Echaz gelassen hatte. Bei einem nur
acht Grad kalten Wasser als Umgebung war diese Attraktion
besonders beliebt.
Derweil hatte die Jugendpolizei alle Hände voll
zu tun, den jungen Basketballern die Zeit zu stoppen,
ganz nebenher kümmerten sich die Beamten auch
noch um die Tischkicker auf dem Vorplatz der Lichtensteinhalle.
Sumo-Ringer sprangen sich, ordentlich verpackt und
umhüllt, auf einer großen Matte gegenseitig
an, dazwischen lockte die Saftbar mit frisch ausgepressten
Früchten. Wie auch in den Jahren zuvor hatten
sich zahlreiche Eltern und Großeltern eingefunden,
die den ganzen Nachmittag über für ihren
jungen Anhang Plastikenten kauften.
Die sollten, als Höhepunkt und zum Abschluss,
auf der Echaz ins Wasser gelassen werden. Um 17.45
Uhr war es so weit: Hinter dem Hallenbad machte sich
die Armada auf in Richtung Rathaus. Eine Gruppe echter
Enten ließ sich durch die bunten Plastik-Kameraden
so richtig erschrecken. In Windeseile flogen sie davon,
wie die Zeit beim Fest für die Jugend aus Lichtenstein
und Umgebung. Tolle Preise gabs am Ende für 15
Entenbesitzer - die Einnahmen des Gags fließen
jetzt in die Jugendarbeit. |
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 02.06.08
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Ein
Fest unter Nachbarn
von Andrea Anstädt |
Stadtteilfest
- Bei Flohmarkt, Spiel und Unterhaltung am Ententeich kamen
junge und alte Bewohner ins Gespräch. Plattform für
Institutionen, Schulen, Kirchen oder Vereine |
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Vor
allem der Nachwuchs hatte einmal mehr jede Menge Spaß beim
Fest am
Ententeich.
Foto: Andrea Anstädt
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REUTLINGEN. Feiern verbindet Jung und Alt. Unter diesem
Motto stand am Samstagnachmittag zum 13. Mal das gemeinsame
Fest der Stadtteile Voller Brunnen, Storlach und Römerschanze
am Ententeich. In diesem Jahr beeinträchtigten zwar durchziehende Gewitter
das bunte Treiben. Alles in allem aber konnten die Veranstalter zufrieden Bilanz
ziehen.
Ziel und Zweck des Fests, Nachbarn miteinander bekannt zu machen und neue Kontakte
unabhängig von Alter und Nationalität zu knüpfen, wurde auf alle
Fälle wieder erreicht. Für die Mädels der drei Tanzgruppen der »Pfiffigrunde« war
das Fest ein absoluter Höhepunkt, durften sie sich doch vor Publikum auf
der Bühne präsentieren. Ziemlich hippelig, aber mit einem Strahlen übers
ganze Gesicht legten die »Sweet-Girls«, die »Play-Girls« und
die »Humboldt-Girls« ihre Auftritte aufs Parkett. Gleiches galt übrigens
für die anderen Tanzgruppen der benachbarten Schulen. Das
Stadtteilfest war erneut Plattform für Institutionen, Schulen, Kirchen,
Kindertageseinrichtungen und Vereine, die über ihre vielfältigen
Aktivitäten im Gebiet oder Hilfsangebote informierten. Bei den »Hobel-Heros«,
der Schülerfirma der Gerhart-Hauptmann-Schule, konnten sich die Besucher
sogar hinliegen - zur Probe auf der Wellnessliege »Siggi«.
Für die kleineren Gäste war wieder ein ansehnliches Programm geboten.
Sie konnten sich bei der Spielstraße austoben, malen und basteln oder
sich auf dem obligatorischen Flohmarkt nach kleinen Schätzen umschauen.
(GEA)
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 09.05.2008
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Spiel
gegen "Profis" und
Berührungsängste
von Rosa Stecher |
Das Streetballturnier setzte zum zehnten Mal auf Gemeinschaftsgeist
statt auf Wettkampf
"My way - fair play" lautete das Motto des
zehnten Streetballturniers in Pfullingen. Die Jugendpolizei,
Schloss-Schule und das Jugendreferat der Stadt Pfullingen
zogen dafür an einem Strang.
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Beim Turnier spielten Mannschaften von verschiedenen
Schulen um den Sieg
Foto: Rosa Stecher
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PFULLINGEN.
In der prallen Sonne spielten über 170 Schülerinnen
und Schüler auf den Plätzen der Schloss-Schule
um den Sieg. Gewonnen hat aber nicht die Mannschaft mit
den meisten Punkten, sondern diejenige, die am fairsten
spielte. Statt Schiedsrichter gab es daher Spielbeobachter,
die Ergebnisse und Fairness-Punkte notierten und nur zur
Not eingriffen. Die
Schüler
sollen lernen, ihre Konflikte verbal und eigenständig
zu lösen", erklärt Dirk Honisch von der
Jugendpolizei Pfullingen. Außerdem könne hier
ein guter Kontakt zu den Jugendlichen hergestellt werden,
fast "freundschaftlich". Die Polizei erhofft
sich, dadurch die Kriminalität einzuschränken
und das Anzeigeverhalten zu fördern.
Die Spieler
kamen von vielen Pfullinger wie auch Reutlinger Schulen,
sowohl von Förder-, Haupt-, wie Realschulen
und Gymnasien. "Es bestehen Mauern in den Köpfen",
erklärt Dietmar Stooß, Schulsozialarbeiter
an der Schloss-Schule. Man habe sich daher bewusst für
ein schulübergreifendes Turnier entschieden, um
diese Berührungsängste zu bekämpfen.
Wolfgang Straub, Schulleiter der Schloss-Schule, erklärt: "Konflikte
entstehen dadurch, dass man sich nicht kennt." Im
Mittelpunkt solle aber der Spaß am Spiel bleiben.
Streetball ist eine Variante der Sportart Basketball
und unterscheidet sich dadurch, dass beide Mannschaften,
bestehend aus drei Spielern, auf nur einen Korb spielen.
Der Andrang von Seiten der Schüler war dieses Jahr
so groß wie noch nie. Das Angebot wurde gerne genutzt
und bei bestem Wetter schwitzten die Spieler fleißig
für ihre Treffer und Fairnesspunkte.
Prominente Unterstützung hatten sich die Organisatoren
diesmal von Marc Hohloch und seinen Kollegen aus der
Oberliga des Basketballs geholt. Sie gaben den Jugendlichen
Tipps und Tricks mit auf dem Weg. Bei einem Spiel zu
fünft gegen die "Profis" wurde aber schnell
klar, dass zum Sieg noch viel trainiert werden muss.
Beim Turnier gewonnen haben die Mannschaften Wildcats,
Wildgirls und Street Ladys H89 bei den Mädchen,
bei den Jungen in verschiedenen Altersgruppen The Tigers,
Ghost Rider, Obi Player 08, Walter Spider Pigs, The Orlandus
08, Schnitzler, Street Kingz, Magic Ballers sowie West
Coast Kingz. Am fairsten spielten die Black Panthers. |
Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 09.05.2008
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Streetball
- Organisatoren legen beim zehnten Turnier auf dem Platz
der Schloss-Schule großen Wert auf Fairness |
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Packende
Kämpfe
unterm Korb lieferten sich die Streetball-Teams.
Foto:
Schelb |
Mit
Sport Vorurteile abbauen
von Andrea Beck |
PFULLINGEN. Bei strahlendem Sonnenschein maßen rund 175 Schülerinnen
und Schüler auf dem Sportplatz der Schloss-Schule beim zehnten Streetball-Turnier
ihre Kräfte. Bei dem sportlichen Wettbewerb zwischen Teams von Gymnasiasten,
Förder-, Haupt- und Realschülern aus Pfullingen, Reutlingen und Lichtenstein
wurde Fairness groß geschrieben.
Unterstützt wurden die sportbegeisterten Jugendlichen dabei von Freiwilligen
des Fördervereins der Schloss-Schule, welche Obst, Getränke und Fitness-Riegel
bereithielten. Darüber hinaus sorgten drei eigens engagierte Discjockeys
für eine dem Geschmack der jungen Sportler angepasste musikalische Gestaltung.
Als besonderes Highlight waren bei dem Turnier auch zwei professionelle Streetball-Spieler
dabei, die den Jugendlichen mit Tipps und Tricks zur Seite standen.
Selbst auf Spielregeln achten
Besonders wichtig war den Veranstaltern Markus Sauter (Jugendreferent
der Stadt Pfullingen), Dietmar Stooß (Schulsozialarbeiter der Schloss-Schule)
und Dirk Honisch von der Jugendpolizei Pfullingen bei der Veranstaltung die
praktische Umsetzung ihres Mottos »My way - fair play«.
Statt Schiedsrichtern wurden so beispielsweise Spielbeobachter
eingesetzt, welche sich weitgehend im Hintergrund hielten, um den Akteuren
die Möglichkeit
zu geben, selbst auf die Einhaltung der Spielregeln zu achten.
So standen beim Turnier neben der Freude an Mannschaftssport
und Bewegung auch pädagogische und präventive Ziele im Vordergrund.
»Wir wollen die Jugendlichen ermutigen, ihre Konflikte verbal zu lösen
und einmal über ihr gewohntes Umfeld hinaus soziale Kontakte zu knüpfen«,
betont Honisch. »Dieses Zusammentreffen auf sportlicher Ebene soll helfen,
die Mauern in den Köpfen der Jugendlichen, aber auch Vorurteile ihrer
Eltern und Lehrer abzubauen.« Weiterhin sei die offensive Kontaktaufnahme
der Polizei mit jungen Menschen unverzichtbar, um ihr Vertrauen in die Beamten
zu stärken.
Riesiger Spaß
Daneben kam aber auch der Spaß nicht zu kurz, wie die Schülerin
Bahar Özmen bestätigt: »Es war immer mein größter
Traum, hier dabei zu sein. Es macht einfach riesigen Spaß!«
Gewinner des »Fair-Play-Preises« waren dieses Mal die Black Panthers.
Sie durften sich über einen Pokal und einen Basketball freuen, aber auch über
Jubiläums T-Shirts mit einem eigens für das Turnier von Schülern
der Schloss-Schule gestalteten Logo. (GEA)
Streetball - Ergebnisse
Die Ergebnisliste des zehnten Streetballturniers
Mädchen: 1. Wildcats, 2. Wildgirls, 3. Street Ladys H89
Jungen Klasse
5+6: 1. The Tigers, 2. Ghost Rider, 3. Obi Player 08
Jungen Klasse 7 + 8:
1. Walter Spider Pigs, 2. The Orlandus 08, 3. Schnitzler
Jungen Klasse 9-13:
1. Street Kingz, 2. Magic Ballers, 3. West Coast Kingz. (ab)
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Artikel
im Reutlinger General-Anzeiger, 02.05.08
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Schule
- Projekt »Vertiefte Berufsorientierung« an
der Wilhelm-Hauff-Realschule und der Uhland-Förderschule
Intensive Beratung
VON MAGDALENA KABLAUOI
PFULLINGEN. »Eine qualifizierte Ausbildung entscheidet, ob jemand später
einen Arbeitsplatz hat und seinen Lebensunterhalt verdient.« Der Pfullinger
Ordnungsamtsleiter Manfred Wolf brachte es beim Pressegespräch zur Vorstellung
des Projekts »Vertiefte Berufsorientierung« auf den Punkt. Auch wenn
die Schulen bereits vieles tun, um ihre Schüler bei der Lehrstellensuche
zu unterstützen, einige benötigen ein intensiveres Bewerbungstraining,
mehr Beratung und persönlichere Betreuung, um den für sie passenden
Ausbildungsplatz
zu finden. |
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Informierten über
das Projekt »Vertiefte Berufsorientierung« (von
links): Edith Stoll, Angelika Sieber, Jürgen
Albrecht, Rena Sircar und Markus Sauter.
FOTO:
Frau Kablaoui
Für
diese Schüler gibt es seit Anfang des Jahres
an der Wilhelm-Hauff-Realschule und der Uhland-Förderschule
das Projekt »Vertiefte Berufsorientierung«.
Ein offenes Angebot, das sich an alle interessierten
Schüler richtet.
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An
der Uhland-Förderschule hat Projektleiterin Rena
Sircar für die Klassenstufen 8 und 9 Gruppenseminare
eingerichtet, in denen sich die Schüler beispielsweise
mit dem Erstellen von Bewerbungsmappen, mit sicherem
Auftreten beim Vorstellungsgespräch und der Vorbereitung
auf das Berufsvorbereitungsjahr, das viele Schüler
nach Abschluss der Förderschule zunächst durchlaufen,
beschäftigen.In
der Wilhelm-Hauff-Realschule wird in den Klassen 8
bis 10 verstärkt Beratung angeboten mit Informationen über
Ausbildung, weiterführende Schulen und Studium. Zusätzlich
gibt es Einzelprojekte wie den VBO-Jobclub, bei dem die
Bewerbungssituation trainiert wird, das Fotoprojekt, in
dem es schwerpunktmäßig um Selbstpräsentation
geht, das Kennenlernen von verschiedenen Handwerksberufen
und die Organisation der Ausbildungsmesse der Wilhelm-Hauff-Realschule.
Unterstützt wird Rena Sircar von Jugendreferent Markus
Sauter, der mit einer 25-Prozent-Stelle an dem Projekt
mitarbeitet. Finanziert werden die beiden »pro-juventa«-Mitarbeiter
von der Stadt und der Agentur für Arbeit.
Edith
Stoll, Leiterin der Berufsberatung bei der Reutlinger
Arbeitsagentur, erklärt dazu, dass aufgrund der schwierigen
Lehrstellensituation eine zusätzliche Orientierung
für Schüler notwendig geworden sei. Jugendliche
mit Ausbildung hätten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Außerdem solle durch mehr Orientierungsmöglichkeiten
die Zahl der Ausbildungsabbrecher reduziert werden. Auch
Hans-Anton Maier, Geschäftsführer bei pro juventa,
dem Träger etlicher Jugendsozial-Projekte in Pfullingen,
betont: »Es ist ein Schlüsselprozess, ob jemand
einen Ausbildungsplatz findet.« Pro juventa fördere
dort, wo besondere Schwierigkeiten bestünden. Begrenzte Zielgruppe
Brauchen wir das?«, fragten sich die Schulleiter
Jürgen Albrecht und Angelika Sieber vor Beginn des
Projekts, sind aber mittlerweile von dessen Notwendigkeit überzeugt.
An beiden Schulen ist die Zielgruppe begrenzt, in der Realschule
auf relativ wenige, die Probleme bei der Lehrstellensuche
haben, in der Uhland-Förderschule auf Jugendliche
mit Entwicklungspotenzial, die in die duale Ausbildung
gehen könnten, aber eine noch intensivere Unterstützung
brauchen. Wichtig sei hier auch, dass die Jugendlichen
auch nach der Schulzeit bei Problemen mit dem Ausbildungsplatz
im Pfullinger Jugendreferenten einen Ansprechpartner haben. An
der Schloss-Schule gibt es bereits ein derartiges Projekt
zur Berufsorientierung mit einem anderen Träger. Obwohl
die einzelnen Projekte im Rahmen der vertieften Berufsorientierung
außerhalb des Unterrichts laufen, berichten Gabriele
Bachschuster und Oliver Bogenschütz, Berufswegelehrer
an der Realschule, von einer regen Teilnahme und positivem
Feedback durch die Schüler. (GEA)
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Artikel
in den Reutlinger Nachrichten, 02.05.08
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Olympiade
für die Kleinen
Beim Stationenlauf wetteiferten die Grundschüler der
Schloss-Schule
Spiel, Spaß und Sport wurden am Mittwoch in Pfullingen
vereint. Die Grundschüler waren allesamt begeistert
vom Stationenlauf. Im Mittelpunkt stand aber vor allem das
Miteinander statt dem Gegeneinander.
Grundschulolympiade in Pfullingen:
Viel Fingerspitzengefühl,
Schnelligkeit und Konzentration war beim Kellnerspiel gefragt
Pfullingen Zehn Jahre Schulsozialarbeit an der Pfullinger
Schloss-Schule - das muss gefeiert werden. Neben dem Streetballturnier
und einem Elterntag in den nächsten Wochen plante Dietmar
Stooß, Schulsozialpädagoge an der Schloss-Schule,
dafür auch eine Grundschulolympiade. In Kooperation
mit Nadine Fournes und Wolfgang Mutzke, beide Sportlehrer
an der Pfullinger Grund- und Hauptschule, fand der Stationenlauf
vergangene Mittwoch mit viel Erfolg und Spaß statt.
Etwa 250 Schüler aus den ersten bis vierten Klassen
nahmen an diesem Vielseitigkeits-Wettbewerb teil. Zwölf
Stationen hatten die Grundschüler, in Gruppen von vier
bis sieben Teilnehmern eingeteilt, zu bewältigen. Auf
dem Programm standen Disziplinen wie Sackhüpfen, Kartoffel-
und Kleiderlauf, Rollbrett fahren und Kegeln. Alle Aufgaben
waren darauf ausgelegt, Konzentration und Teamgeist zu fördern.
Festgehalten wurden die Ergebnisse auf einem Meldebogen.
Man konnte aber nicht nur mit
sportlicher Leistung punkten, sondern auch mit Fairness. "Wenn die Kinder Frustrationssituationen
gut lösen, aufmerksam zuhören, fair miteinander
umgehen oder sich gegenseitig helfen, können sie zusätzlich
Punkte sammeln und dadurch einen schlechtes Ergebnis ausgleichen",
erklärt Stooß. Es kommt bei der Grundschulolympiade
nicht auf den Wettkampf, sondern vor allem auf die zwischenmenschlichen
Beziehungen und das Erwerben von sozialer Kompetenz an.
So wurden auch etwa 25 Achtklässler der Schloss-Schule
mit ins Boot geholt. Als Begleiter für die Kleingruppen
führten sie die Grundschüler durch den Parcours
und wirkten unterstützend und motivierend für
ihre Schützlinge. Marina Massnick, Schülerin
der achten Klasse, berichtet, es mache ihr viel Spaß und
sie fiebere richtig mit den Kleinen mit.
"
Ich war positiv überrascht von den älteren Schülern,
die unter Gleichaltrigen oft sehr cool wirken wollen. Für
die jüngeren Schüler sind sie über ihren
Schatten gesprungen und haben sie fürsorglich getröstet,
wenn mal etwas schief ging", berichtet der Schulsozialpädagoge.
Dass der Stationenlauf stattfinden konnte, verdankte man
auch der tatkräftigen Unterstützung der Eltern,
erklärt Stooß. Etwa 30 Eltern hatten sich bereiterklärt,
die Grundschüler zu betreuen und Schiedsrichter zu
spielen.
Am beliebtesten war bei den Grundschülern wahrscheinlich
der Kleiderlauf, das Rollbrett fahren und Kellnerspiel,
bei dem Wasser von einem Ort zum anderen transportiert
werden musste, gewesen, vermutet Nadine Fournes. "Sie
haben alle etwas mit Gegenständen zu tun, die nicht
alltäglich sind", so die Sportlehrerin. Selma
und Marija aus der zweiten Klasse waren vor allem vom Sackhüpfen
und Kleiderlauf begeistert. "Es hat aber alles Spaß gemacht",
versichern die Achtjährigen. Der Sieger wird erst
nächste Woche bekannt gegeben, doch gewonnen haben
jetzt schon alle, die mitgemacht haben. ROSA
STECHER
|
Artikel
im Reutlinger Generalanzeiger, 10.04.08
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Schule - Seit zehn Jahren Schulsozialarbeit an der Schloss-Schule
in Pfullingen. Einzelberatung hat zugenommen
VON MAGDALENA KABLAOUI
PFULLINGEN. Die Zahlen sind beeindruckend:
Im Jahr 2007 wurden rund 100 Schülerberatungen
gemacht, 30 Elternberatungen, 40 Gespräche am »Runden Tisch« mit
Familienhilfe und Therapeuten, 50 Gespräche mit Lehrern. 45 Schüler
kamen mit ihren Eltern zu einer regelmäßigen Beratung. Dazu kamen
etliche Gespräche auf dem Schulhof und im Schulgebäude, die
ohne Termin entstanden.
Sprachen über Schulsozialarbeit (von links): Barbara Kiefl (Leiterin des
Kreisjugendamtes), BM Rudolf Heß, Wolfgang Straub (Rektor Schloss-Schule),
Traude Staiger-Kächele (bei der Stadt zuständig für Schulen),
Werner Geiger (Konrektor Schloss-Schule), Hans-Anton Maier und Karl-Heinz Henning
(beide Geschäftsführer von »pro juventa), Dietmar Stooß (Schulsozialarbeiter).
FOTO: KAB
Sozialpädagoge Dietmar Stooß kommt mit der Arbeit kaum nach, zumal
die Beratungsarbeit und die Einzelfallhilfe stetig zugenommen haben. Daneben
bietet er Projekte zum sozialen Lernen an, klassenspezifische Themen wie Mobbing,
Coolness-Training und etliche andere sozialpädagogische Klassen-
und Gruppenangebote. Montags
bis donnerstags steht er in der Mittagspause vor allem jüngeren
Schülern für Gespräche und Freizeitgestaltung zur Verfügung.
Fast zeitgleich ist das Schülercafé für ältere Schüler
geöffnet. In der Einzelfallhilfe stellt Stooß bei Bedarf den Kontakt
zu Beratungsstellen oder dem Kreisjugendamt her. Er organisiert schulinterne
Kooperationsprojekte wie die Streitschlichterausbildung, die Grundschulolympiade
oder zusammen mit externen Kooperationspartnern wie der Jugendpolizei zum
Beispiel das Streetballturnier.
Eine Vielzahl
von Angeboten also, die in zehn Jahren Schulsozialarbeit an der Schloss-Schule
Pfullingen etabliert wurden.
Anlässlich dieses runden
Geburtstags hatte Rektor Wolfgang Straub zusammen mit Vertretern der Trägerorganisation »pro
juventa«, der Stadt Pfullingen und des Kreisjugendamtes, zu einem Pressegespräch
geladen.
Wichtiges Element
»Die Schulsozialarbeit ist für uns ein wichtiges Element der schulischen
Arbeit«, erklärte Straub. Manchen Kindern ermögliche sie erst
schulisches Arbeiten. Durch die Einführung der Ganztagsschule sei Schulsozialarbeit
nicht überflüssig geworden, im Gegenteil: »Wir brauchen sie
noch notwendiger.« Sie sei sogar Voraussetzung für die Genehmigung
eines Ganztagsschulbetriebs. Markenzeichen der Schulsozialarbeit an der Schloss-Schule,
die im Januar 1998 bereits sehr engagiert mit Gabriele Hilke begann und mit
Andrea Thudium, Nicole Heiß, Heike Ott und Dietmar Stooß fortgeführt
wurde, sei der 2001 unterzeichnete Kooperationsvertrag, so Hans-Anton Maier,
einer der beiden Geschäftsführer von »pro juventa«.
Die Vereinbarung zwischen Schule, »pro juventa« als Träger
der Sozialarbeit an der Schloss-Schule und dem Kreisjugendamt, sei beispielhaft
für Kooperationen an anderen Schulen, erklärte auch Barbara Kiefl,
Leiterin des Kreisjugendamts. Es sei ein Erfolgsrezept, das auf die anderen
26 Schulen im Landkreis, deren Schulsozialarbeit vom Kreisjugendamt gefördert
werde, übertragen wurde. »Wir sind davon überzeugt, dass Schulsozialarbeit
ganz wichtig ist.«
Man werde früh auf Kinder und Jugendliche mit Problemen aufmerksam, zu
einem Zeitpunkt, an dem man sie noch gut erreichen könne. Auch Straub
lobte die Kooperationsvereinbarung, bei der Abläufe und Zuständigkeiten
klar geregelt seien.
»Richtigen Träger gefunden«
Das Kreisjugendamt finanziert die Schulsozialarbeit
an der Schloss-Schule zu 40 Prozent, 60 Prozent erbringt die Stadt Pfullingen
als Schulträger.
Bürgermeister Rudolf Heß wies auf die schwierigen Anfänge hin,
als man sich trotz finanzieller Engpässe für die Einstellung einer
Schulsozialarbeiterin entschloss, zunächst mit 50 Prozent Stellenumfang,
später mit 75 Prozent. »Wir haben den richtigen Träger mit »pro
juventa« gefunden«, lobt der Bürgermeister.
»Sollte sich das weiter so entwickeln mit der Zunahme der Beratungsarbeit,
dann wird es eng mit der Zeit des Schulsozialarbeiters«, befürchtet »pro-juventa«-Geschäftsführer
Maier.
Auch Straub
meint: »Als Schule würden wir uns eine Ausweitung der
Schulsozialarbeit wünschen.« Doch der Rektor sieht den Bedarf auch
an allen anderen Schulen: »Das muss natürlich auch finanziert
werden.«
Die Zusammenarbeit
mit »pro juventa«, die mittlerweile auch für
die Schulsozialarbeit an der Uhland-Förderschule und in Unterhausen zuständig
ist, lobt er als »optimales Modell« und nennt die Vorteile: ein
reibungsloser Wechsel der Schulsozialarbeiter, fachliche Beratung, konzeptionelle
Arbeit zwischen Schule und »pro juventa« und die Vernetzung mit
anderen Angeboten vor Ort.
Zum Jubiläum
sind drei Veranstaltungen vorgesehen: Am 16. April gibt es eine Grundschul-Olympiade,
am 7. Mai das schon fast
traditionelle Streetballturnier
und im Herbst einen Elternbildungsabend. (GEA)
|
Artikel
im Reutlinger Generalanzeiger, 28.02.08
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Jugendarbeit
- Reihe Elternbildung geht in die zweite Runde
Veranstalter
wollen noch mehr Teilnehmer gewinnen
Erziehung kann Spaß machen
VON DIETER REISNER
LICHTENSTEIN-UNTERHAUSEN. Das Wort allein schon hat
einen schlechten Ruf. »Erziehung
klingt gleich nach Problem«, sagt Maria Pizzitola. »Aber das muss
es nicht. Es kann auch sehr spannend und für die Eltern eine Herausforderung
sein.«
Genau so will die Schulsozialarbeiterin an der Unterhausener Uhlandschule das
Thema verstanden wissen. Die Elternbildung, eine Vortrags- und Diskussionsreihe,
die sich dem Thema Erziehung widmet, geht mit erweitertem Angebot in Lichtenstein
in das zweite Jahr. Ab heute liegt die Broschüre mit den neuen Angeboten
in den Schulen, dem Rathaus und der Gemeindebücherei aus.
Vor
einem Jahr setzte Pizzitola ihre Idee in die Tat um und
brachte für das Projekt zwölf Partner zusammen.
Die Gemeinde, die Jugend- und Schulsozialarbeit, Grund- und
Hauptschule, deren Förderverein und Elternbeirat, der
türkische Elternverein, die Kindergärten, das Jugendamt,
die Jugendhilfe pro juventa, die Kinderinsel und die Gemeindebücherei,
in deren Räume die Veranstaltungen stattfinden, mischen
weiterhin kräftig mit.
Das
erfolgreiche Projekt erhält sogar noch Zuwachs:
Der Elternbeirat der Kindergärten bringt sich jetzt
auch mit ein. Da passt das diesjährige Motto, ein afrikanisches
Sprichwort, optimal: »Um ein Kind zu erziehen, braucht
es ein ganzes Dorf.«
Die
Initiatorin zeigt sich »superzufrieden« mit
dem Auftakt des Gemeinschaftswerks. »Es ging weit über
unsere Erwartungen hinaus.« Im Durchschnitt besuchten
rund 40 Männer und Frauen die sieben Vorträge,
bei denen es genügend Raum für Gespräche gab. »Wir
haben einiges erreicht und gemerkt, dass die Eltern dankbar
für Tipps sind. Sie haben erfahren, dass sie mit ihren
Problemen nicht alleine dastehen und sich austauschen können.«
Sprachkurs
für Migranten
Das
neue Programm weist zahlenmäßig zwar einen
Vortrag weniger auf, ist aber insgesamt umfangreicher. Hinzu
kommen ein Sprachkurs für Migranten: »Deutsch
als Fremdsprache« sowie ein Paarseminar. Die dreitägige
Veranstaltung (14., 21., 28. April jeweils um 20 Uhr in der
Gemeindebücherei in Unterhausen) widmet sich den Kleinigkeiten
im Alltag, die zu einem nervraubenden Streit führen
können.
Aggression
bei Kindern, Kommunikation in der Familie, »Was
kann Ergotherapie für Kinder und Eltern tun«,
ein Vortrag für Väter und Söhne sowie eine
Veranstaltung zum höchst aktuellen Thema Gewalt stehen
auf der Angebotsliste.
»Erziehung zur Gefühllosigkeit« überschreibt
Referent Andreas Nieder seinen Vortrag zur Problematik gewalthaltiger
Computerspiele. »Das wird richtig spannend«,
freut sich Maria Pizzitola besonders auch auf diesen Punkt.
Keine
Vorkenntnisse nötig
Die
Themen, darauf legt die Organisatorin wert, die jetzt
auf dem Programm stehen,
sind unabhängig von denen im
vergangenen Jahr. »Man braucht keine Vorkenntnisse,
um zu einem Vortrag zu kommen. Ganz im Gegenteil: Wir wollen
versuchen, noch mehr Eltern zu erreichen.«
Wie
lange es die Informationsreihe noch gibt, hängt
natürlich von der Resonanz ab. Doch nach dem anfänglichen
Erfolg zeigt sich die Initiatorin optimistisch und hofft,
dass die Reihe in der Gemeinde zum Standard wird. »Erziehung
ist immer ein Thema. Unser Angebot ist nichts Statisches,
sondern ein Prozess, der sich weiterentwickelt.« (GEA)
|
Zur
Startseite von pro juventa
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