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Artikel im Reutlinger General-Anzeiger, 06.09.2008 "Die Chance auf ein neues Leben"

Artikel im Reutlinger General-Anzeiger, 06.09.2008 "Liebe, Halt und Perspektiven"

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ERZIEHUNGSSTELLEN
Die Vorteile der Familienerziehung im professionellen Rahmen nutzen - ein Angebot für Kinder und Jugendliche in Problemlagen bei pro juventa nach § 33 KJHG.

Dieses Betreuungskonzept wird durch pro juventa seit 1989 angeboten. Erziehungsstellen sind fachlich qualifizierte Familien, in denen in der Regel ein Elternteil eine sozialpädagogische Ausbildung hat. Erziehungsstellen bieten in Abgrenzung zur herkömmlichen Wohngruppe eine professionelle Arbeit im persönlichen familiären Rahmen. In diesen privaten Betreuungsverhältnissen werden ein bis zwei Kinder aufgenommen, betreut und gefördert. Unter "Familie" verstehen wir eine Vielzahl von Lebensformen von Menschen, die eine gemeinsame Lebensperspektive in einem Haushalt haben.
Die Auswahl von Erziehungsstellen ist ein sorgfältiger, mehrstufiger und längere Zeit andauernder Prozess. Bei der Auswahl von BewerberInnen wird die Eignung nach persönlichen und fachlichen Aspekten überprüft. Persönliche Aspekte sind Toleranz, Flexibilität und Offenheit im Rahmen der familiären Lebensform. Fachliche Aspekte sind neben der allgemeinen pädagogischen Kompetenz die Fähigkeit zur Selbstreflexion und die Bereitschaft, Beratung zu nutzen.

Zielgruppe:
In Erziehungsstellen werden Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen und mit Entwicklungsbeeinträchtigungen vermittelt, wenn ambulante Hilfen zur Erziehung nicht ausreichend sind und in der Hilfeplanung (§ 36 KJHG) Entwicklungschancen für das Kind speziell in einer Erziehungsstelle gesehen werden. Eine wichtige Voraussetzung für die Vermittlung ist gegeben, wenn das Kind oder der/die Jugendliche in einer Familie leben möchte. Die Herkunftsfamilie sollte diese Lebensform für ihr Kind akzeptieren können, da hier im Gegensatz zu anderen Jugendhilfemaßnahmen wie z. B. der Wohngruppenunterbringung verstärkt ein Loyalitätskonflikt zwischen Herkunftsfamilie und der Erziehungsstelle für das Kind von besonderer Bedeutung sein können.

Besondere Sorgfalt gilt der Vermittlungsphase. Die Einbeziehung aller Beteiligten, eine größtmögliche Offenheit, die Klärung der Ziele und der zeitlichen Perspektiven sowie Absprachen über Kontakte und Zusammenarbeit sind hierbei wichtig. Die Vermittlungsphase wird in einzelnen Schritten transparent gestaltet und von der Hilfeplanung begleitet.

Inhalte und Ziele in der Arbeit der Erziehungsstelle:
Erziehungsstellen sind Familien, die bereit sind "öffentliche" Familien zu werden, d. h. ihr pädagogisches und menschliches Konzept im gemeinsamen Prozess offen zu legen und hinterfragen zu lassen. Damit ist gemeint, dass sie sich mit ihrer persönlichen Lebensweise, mit ihren Traditionen, sozialen und familiären Kontakten für das Kind und im gewissen Sinne auch für dessen Herkunftsfamilie öffnen. Sie wissen und akzeptieren, dass durch die Aufnahme eines Kindes in ihre Familie Schnittstellen zu einem anderen Familiengeflecht geschaffen werden.
Erziehungsstellen bieten einen tragfähigen Rahmen der für den jungen Menschen förderlich ist, d. h. einen familiären Rahmen mit der Bereitschaft auf die spezifischen Situationen des Kindes einzulassen. Die Erziehungsstellen arbeiten mit der Herkunftsfamilie, den verantwortlichen Institutionen wie Schulen, Jugendämtern etc. und dem Fachdienst des Bereiches zusammen. Erziehungsstellen werden regelmäßig individuell durch die BeraterInnen des Fachdienstes begleitet und beraten. In der Erziehungsplanung auf Grundlage des Hilfeplanes (§ 36 KJHG) werden zwischen Erziehungsstelle und Fachdienst spezielle Fördermaßnahmen angeregt und/oder durchgeführt sowie die Verbindung zum Herkunftssystem reflektiert und gestaltet.

Qualitätssicherung:
- umfangreiche regelmäßige Beratung durch Fachdienst (SozialpädagogInnen mit Zusatzqualifikation)
- regelmäßige Fortbildungsangebote für die Erziehungsstellen
- regelmäßige Treffen der Erziehungsstellen für Austausch und kollegiale Beratung
- Supervision
- Vernetzung auf regionaler + überregionaler Ebene

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